Die Stadt Salzburg steht vor einer bedeutenden Veränderung in der Verwaltung des Krematoriums auf dem Kommunalfriedhof. Seit Oktober 2024 wird die Stadt die Verantwortung übernehmen, da der bestehende Baurechtsvertrag mit dem bisher tätigen Bestattungs- und Versicherungsunternehmen, dem Wiener Verein, ausläuft. Diese Entscheidung ist nicht nur eine Verwaltungsmaßnahme, sondern auch Teil eines größeren Plans, die Daseinsvorsorge für die Bürger von Salzburg zu verbessern.
Diese Entwicklung hat das Potenzial, den Service und die Preise für die Einbalsamierung und die anschließende Kremation nach dem Tod signifikant zu beeinflussen. Bürgermeister Bernhard Auinger von der SPÖ sieht in der Übernahme eine direkte Antwort auf die Herausforderungen, die sich beim vorherigen Ausschreibungsverfahren ergeben haben. „Wir hatten das Risiko, dass jemand aus dem Ausland die Ausschreibung gewinnt. Daher haben wir uns entschieden, das Krematorium selbst zu führen“, erklärt Auinger.
Hintergrund der Entscheidung
Das Krematorium wurde bereits im Jahr 1930 vom Wiener Verein errichtet. Die bisherige Betriebsführung war geprägt von der Notwendigkeit, sich immer wieder neu den Herausforderungen des Marktes zu stellen. Mit dem Auslaufen des Baurechts war die Stadt gezwungen, neue Modelle zu prüfen. Diese Entscheidung ist Teil eines umfassenderen Ansatzes zur Sicherstellung der Daseinsvorsorge, die für die Stadtverwaltung von zentraler Bedeutung ist. Die Aufgabe, ein angemessenes und bezahlbares Begräbnis zu garantieren, wird als essenziell angesehen, sobald ein Mensch verstirbt.
Die Stadt Salzburg prüft nun verschiedene Möglichkeiten der zukünftigen Führung des Krematoriums. Ob sie selbst die Verantwortung übernimmt oder diese an eine ihrer Tochtergesellschaften überträgt, ist noch unklar. Der Stadtsenat wird sich auf Wunsch der ÖVP mit dem Thema befassen. Letztendlich muss der Gemeinderat die endgültige Entscheidung treffen, was die Zukunft des Krematoriums angeht.
Ein weiterer Aspekt, der in der Diskussion um die Übernahme des Krematoriums ins Spiel kommt, ist die Sicherstellung der Zugänglichkeit für die Bürger. „Das Krematorium gehört für uns genauso wie die Bestattung Salzburg zu einer Daseinsvorsorge, um den Salzburgern auch in schwierigen Zeiten einen angepassten Service bieten zu können“, so Auinger weiter. Diese Philosophie könnte dazu beitragen, dass die Bürger von Salzburg eine transparente und verlässliche Dienstleistung erhalten, die in schwierigen Zeiten von unschätzbarem Wert ist.
Insgesamt zeigt die Übernahme des Krematoriums durch die Stadt Salzburg eine klare Richtung in der Verwaltung und bietet den Einwohnern die Möglichkeit, von einem lokal geführten sowie möglicherweise kostengünstigeren Service zu profitieren. Diese Maßnahme könnte als Vorbild für ähnliche öffentliche Dienstleistungen dienen, bei denen eine lokale Verwaltung effizienter und bürgernäher arbeiten kann als privatwirtschaftliche Lösungen.