Stadt Salzburg

Salzburgs Verkehrswende: Volksbefragung zur milliardenschweren Lösung

Salzburg steht Kopf: Über 250.000 Bürger entscheiden heute über den umstrittenen S-Link, der das Verkehrschaos in der Stadt endlich beseitigen soll – oder könnte es ein Milliardengrab werden?

In Salzburg haben sich die Verkehrsprobleme über die Jahre hinweg zu einem immer drängenderen Thema entwickelt. Täglich pendeln rund 60.000 Menschen in die Stadt und ebenso viele wieder zurück, was die Straßen enorm belastet. Wenn man zusätzlich noch den Freizeit- und Tourismusverkehr berücksichtigt, wird die Situation deutlich kritischer. Johannes Gfrerer, der Geschäftsführer des Salzburger Verkehrsverbunds, beschreibt die Lage als alarmierend, besonders für Autofahrer, die im Berufsverkehr oft im Stau stehen.

Am heutigen Sonntag haben die Bürger Salzburs die Möglichkeit, in einer Volksbefragung über ein bedeutendes Infrastrukturprojekt zu entscheiden: den sogenannten „S-Link“. Rund 250.000 Wahlberechtigte, sowohl aus der Stadt als auch den angrenzenden Regionen Flachgau und Tennengau, sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Dieses milliardenschwere Vorhaben zielt darauf ab, die bestehenden Verkehrsprobleme zu lösen und wird von seinen Befürwortern als „Jahrhundertchance“ bezeichnet. Geplant ist eine etwa 17 Kilometer lange, teilweise unterirdische Verlängerung der Salzburger Lokalbahn, die vom Hauptbahnhof über die Altstadt bis nach Hallein führen soll.

Das Projekt und seine Gegner

Die Befürworter betonen, dass der Ausbau der Bahn nachhaltig zur Entlastung beitragen könnte. Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch zahlreiche Gegner, die in dem Projekt ein „Milliardengrab“ sehen. Insbesondere die SPÖ hat sich kritisch zu den Vorteilen des S-Link geäußert. Der Bürgermeister von Salzburg, Bernhard Auinger, fürchtet, dass der finanzielle Aufwand für die Stadt immense Ausgaben nach sich ziehen könnte. Eine unklare Kostenaufteilung zwischen Land und Stadt sorgt zusätzlich für Bedenken.

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Die geschätzten Kosten für den S-Link belaufen sich auf bis zu 2,2 Milliarden Euro. Landeshauptmann Wilfried Haslauer von der ÖVP hebt hervor, dass die Möglichkeit besteht, 50 Prozent der Kosten durch den Bund finanziert zu bekommen. Dies könnte eine entscheidende Rolle bei der Abstimmung spielen. Natürlich ist nicht alles klar geregelt: Derzeit liegt lediglich eine Trassenempfehlung für das gesamte Projekt vor, wobei nur der unterirdische Abschnitt vom Hauptbahnhof zum Mirabellplatz tatsächlich fertig geplant und bewilligt ist.

Neben dem S-Link wird auch über eine umfassendere „Salzburger Mobilitätslösung“ abgestimmt, die neben dem S-Link auch zwei weitere Streckenäste umfasst, für die es jedoch bislang keine konkreten Planungen gibt. Die Ergebnisse dieser Abstimmung werden am Sonntagabend bekannt gegeben und könnten weitreichende Auswirkungen auf die Zukunft des Verkehrs in Salzburg haben.

Quelle/Referenz
kurier.at

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