Stadt Salzburg

Salzburgs S-Link in Gefahr: Anrainer fürchten um historische Altstadt

Salzburgs S-Bahn-Projekt steht auf der Kippe: Anwohner fürchten durch den Tunnelbau Schäden an historischen Altstadthäusern – ein Kampf gegen den gefräßigen Salzburger Seeton!

In der Stadt Salzburg formiert sich Widerstand gegen den geplanten S-Link, dessen Trasse zahlreiche Anrainer:innen beunruhigt. Die Menschen entlang der Strecke haben Bedenken hinsichtlich der Stabilität ihrer jahrhundertealten Altstadthäuser, die durch die Bauarbeiten möglicherweise ernsthaft gefährdet werden könnten. Besonders die geologische Besonderheit des Salzburger Seetons, einer instabilen und verformbaren Schicht, wirft dabei Fragen auf.

Um zu demonstrieren, dass auch in schwierigen geologischen Verhältnissen gebaut werden kann, organisierte der Salzburger Verkehrsverbund (SVV) kürzlich eine Exkursion nach München. Dort wird in der Innenstadt eine neue Station für die zweite S-Bahn-Stammstrecke errichtet. Jörg Müller, der technische Leiter des Projekts, stellte heraus, dass die geologischen Bedingungen in München ganz anders sind als in Salzburg. Die Herausforderung besteht dort weniger in instabilem Untergrund, sondern in zahlreichen hochdruckbelasteten Grundwasserhorizonten.

Bauen unter Herausforderungen in München

Am Marienhof in München wird derzeit eine Station in bis zu 40 Metern Tiefe gebaut. Hier kommen spezielle Techniken zum Einsatz, um die Fundamente der umliegenden historischen Gebäude zu schützen. Modernste Technologie, wie etwa digital überwachte Schlauchwaagen, gewährleistet die Stabilität. Innovative „Injektionsschirme“ helfen, Setzungen im Boden zu vermeiden, indem sie bei Bedarf Beton in Hohlräume pumpen, um eine Hebung zu erreichen.

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Müller hebt hervor, dass der Bau mit der sogenannten Deckelbauweise in München voranschreitet. Diese Methode, die auch im ersten Abschnitt des S-Link eingesetzt werden soll, minimiert Lärmemissionen während der Bauzeit. Außerdem wird der Beton vor Ort produziert, was die Transportwege verkürzt und damit die Belastung für Anwohner:innen verringert. „Am Freitag wird dann immer betoniert“, so Müller über die Abläufe der Baustelle.

Akzeptanz und Kostensteigerungen in München

Obwohl anfangs Skepsis gegenüber dem Projekt bestand, hat die Münchner Bevölkerung mittlerweile eine hohe Akzeptanz entwickelt. Müller berichtet von rund 850.000 täglichen Fahrgästen, was die Notwendigkeit des Projekts unterstreicht. Allerdings haben sich die Kosten für das Gesamtprojekt von 3,9 Milliarden Euro auf 7 Milliarden Euro fast verdoppelt, was auf Änderungen im Trassenverlauf und allgemeine Baukostensteigerungen zurückzuführen ist.

In Salzburg steht das geplante Vorhaben dennoch vor besonderen Herausforderungen. Die Initiative „Altstadt retten“ betont, dass die Tunneldecken in der Salzburger Altstadt nur etwa 10 Meter tief liegen und somit zusätzliche Risiken bergen. Die Fundamente der historischen Gebäude bestehen oft aus einem Mischmauerwerk und ermöglichen keine durchgehenden Stabilitätsstrukturen wie in München. Die Befürchtungen, dass die alten Häuser nicht standhalten, wenn sich der Boden verformt, sind gut begründet.

Trotz der Bedenken hat die S-Link-Planungsgesellschaft betont, dass die Umsetzung des Projekts im Seeton technisch möglich sei. Umfangreiche geologische Untersuchungen haben gezeigt, dass der Bau in dieser Region durchführbar ist. Zudem sind in der letzten Zeit mehrere neue Gebäude im Seeton errichtet worden, was die Argumentation der Planungsgesellschaft stützt.

Für eine eingehende Diskussion über die Bedenken und die entwickelten Lösungen ist der Artikel von www.salzburg24.at eine wertvolle Quelle. Hier finden sich weiterführende Informationen und Analysen über die Fortschritte und Herausforderungen des Bauprojekts in Salzburg.

Quelle/Referenz
salzburg24.at

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