Stadt Salzburg

Salzburgs leerstehendes Asylquartier: Lösung für Obdachlose im Winter?

In Salzburg sorgt die Idee, ein geplantes Asylquartier für obdachlose Menschen umzuwandeln, für Aufregung – doch wirklich Bedarf gibt's nur für 120 Schlafplätze im Winter!

Das Thema der Unterbringung von Asylsuchenden hat momentan große Aufmerksamkeit in der Stadt Salzburg, insbesondere im Stadtteil Sam. Während eines Informationsabends im vergangenen Januar äußerten die Anwohner:innen sowohl Interesse als auch Bedenken zu einem geplanten Quartier, das bis zu 196 Plätze für Asylwerbende bieten sollte. Ursprünglich war eine Eröffnung im September vorgesehen, doch die Pläne haben sich geändert. Der Landesrat Josef Schwaiger von der ÖVP informierte im Juni, dass Asylwerbende stattdessen in kleineren Quartieren in den Gemeinden untergebracht werden sollen.

In der Zwischenzeit fallen monatliche Mietkosten von 26.500 Euro für das leerstehende Porr-Bürogebäude in Sam an. Angesichts des bevorstehenden Winters bringt die SPÖ-Sozialstadträtin Andrea Brandner nun einen Vorschlag zur Verwendung des Gebäudes ein. Sie schlägt vor, das sollen ursprünglich als Asylquartier geplante Gebäude in eine Notschlafstelle für obdachlose Menschen umzuwandeln.

Aktuelle Wohnwege für Obdachlose

Die Stadt Salzburg beschäftigt sich intensiv mit der Frage, ob ausreichend Schlafplätze für Menschen ohne festen Wohnsitz benötigt werden. Thorsten Pichler, Bereichsleiter für Soziale Arbeit der Caritas Salzburg, erklärt, dass derzeit eine Wohnbedarfsanalyse durchgeführt wird. Die Zahl der Obdachlosen schwankt zwischen 300 und 400, wobei die meisten nur vorübergehend ohne Zuhause sind. In der kalten Jahreszeit sind Schätzungen zufolge zwischen 80 und 120 Menschen auf Schlafplätze angewiesen.

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Die Einrichtungen der Caritas und die Erzdiözese Salzburg haben sich auf den Winter vorbereitet. Sie bieten insgesamt 110 Schlafplätze an, während im örtlichen Biwak bis zu 25 Personen untergebracht werden können. Die Caritas ist der Meinung, dass 200 Betten in einem einzigen Quartier viel zu viel sind. In Anbetracht der Gesundheitsrisiken, die durch eine hohe Anzahl an Menschen an einem Standort entstehen können, ist eine dezentrale Unterbringung sinnvoller.

Der Wunsch nach langfristiger Unterstützung

Die Caritas äußert sich grundsätzlich positiv zu Brandners Vorschlag, das Quartier für obdachlose Menschen zu nutzen. Thorsten Pichler betont jedoch, dass der Bedarf an Notwohnplätzen wichtiger sei als die Schaffung kurzfristiger Schlafstellen. „Wir benötigen ein Notwohnen, das eine langfristige Hilfe für Obdachlose bietet“, erklärt Pichler. Dies würde dazu beitragen, dass Menschen schneller reintegriert werden können.

Wie die Situation mit dem umstrittenen Asylquartier in Sam weitergeht, bleibt ungewiss. Der Vorschlag, das Gebäude für Notsuchende zu verwenden, erfordert jedoch eine formale Genehmigung des Landes sowie eine geeignete Planung von Seiten der Caritas.

Zusätzlich gibt es in Salzburg mehrere wichtige Anlaufstellen für Menschen, die von Armut betroffen sind. Darunter fällt das Kältetelefon für sofortige Hilfe sowie verschiedene Beratungsstellen. Hier sind einige der wichtigsten Unterstützungsangebote:

  • Kältetelefon: +43 676 8482 10651
  • Tageszentrum: Neustart Saftladen, Schallmooser Hauptstraße 38, 5020 Salzburg
  • Beratungsstellen:
    • Sozialberatung der Soziale Arbeit gGmbH: Breitenfelderstraße 49/2, 5020 Salzburg
    • VinziDach Housing First Salzburg: Faberstraße 2c, 5020 Salzburg
    • Fachstelle für Wohnungssicherung: Breitenfelderstraße 49/1, 5020 Salzburg

Die Diskussion über die Nutzung des leerstehenden Asylquartiers und die Verfügbarkeit von Schlafplätzen konzentriert sich darauf, wie die Stadt und die sozialen Dienste auf die winterlichen Herausforderungen reagieren werden. Der Druck, angemessene und sichere Unterbringung zu gewährleisten, bleibt trotz der Unsicherheiten bestehen.

Einige aktuelle Informationen zu diesem Thema finden sich auch in dem Artikel von www.salzburg24.at.

Quelle/Referenz
salzburg24.at

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