Der Landes-Architekturpreis in Salzburg wird alle zwei Jahre verliehen und ist ein bedeutendes Ereignis für die Bau- und Architekturszene in der Region. In diesem Jahr kam der prestigeträchtige Preis nicht einem Neubau zugute, sondern einem innovativen Umbau. Der Architekt Christian Kircher erläuterte, dass die Umgestaltungen an einem ehemaligen Hochregallager so „minimalinvasiv“ waren, dass sich nur wenige Veränderungen von außen erkennen lassen. Dies ist ein Zeichen für nachhaltiges Bauen und effizienten Ressourceneinsatz.
Das Gebäude, einst genutzt für die Lagerung von Materialien, hat nun einen neuen Zweck gefunden. „Wenn man erstmals in diese Halle hineingeht, die Platz für einen Airbus bietet, wird man von ihrer Größe beeindruckt“, erläutert Kircher. Er beschreibt, wie das Team zwei Innenhöfe integrierte, um Tageslicht in einen Raum mit einer Fläche von 6.000 Quadratmetern zu leiten. Diese Anpassungen sind zudem dafür gedacht, die Ressourcen der Zukunft intelligent zu nutzen und den Materialverbrauch so gering wie möglich zu halten.
Erfolgreiche Transformation eines Logistikstandorts
Marco Sillaber, der Bauherr, hat bereits mit Kircher an verschiedenen Projekten gearbeitet, etwa an der Panzerhalle in Maxglan. In Bergheim hat die Transformation des ehemaligen Lagerhauses die Nutzfläche von 40.000 auf zirka 60.000 Quadratmeter erhöht. Sillaber hebt hervor, dass alle Geschäftsflächen im Gebäude bereits vergeben sind. Dies ist besonders wichtig, da eine ungenutzte Fläche von 12.000 Quadratmetern nicht tragbar wäre. „Es ist erfreulich, dass die Mieter und Eigentümer dort ein ideales Zuhause gefunden haben“, fügt er hinzu.
Iris Reiter, die Jury-Vorsitzende des Salzburger Architekturpreises, hebt die Bedeutung der Revitalisierung vorhandener Bausubstanz hervor. Sie betont den positiven Einfluss, den solche Umbauten haben können. „Wir sollten uns wirklich überlegen, wie wir versiegelte Flächen reduzieren und die bestehenden Ressourcen besser nutzen können“, sagt Reiter. Diese Umgestaltung zeigt, wie wichtig es ist, nachhaltige Lösungen zu finden, anstatt immer neue Flächen zu bebauen.
Wachsende Anerkennung für ländliche Architekturprojekte
Der Salzburger Architekturpreis wird seit 1975 vom Land Salzburg vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. In den letzten Jahren hat sich jedoch ein bemerkenswerter Trend entwickelt. Laut Roman Höllbacher, Künstlerischer Leiter der Initiative Architektur, haben zunehmend Projekte vom Land mehr Anerkennung gefunden. Früher dominierten städtische Projekte das Bild, heute jedoch wird die Vielfalt und Qualität in den ländlichen Regionen mehr geschätzt.
Bis Ende Oktober sind die Pläne und Visualisierungen aller Projekte, die für den diesjährigen Preis nominiert wurden, in einer Ausstellung im Architekturhaus im Stadtteil Riedenburg zu besichtigen. Dies bietet eine wertvolle Gelegenheit für die Öffentlichkeit, sich über die neuesten Entwicklungen der Architektur in Salzburg zu informieren und die innovative Nutzung alter Gebäude zu sehen.
Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf salzburg.orf.at.