Stadt Salzburg

S-Link-Diskussion: Salzburger Bürger im Streit um Mobilität

Hitze in Salzburg: Einwohner und Experten gehen beim brisanteren S-Link-Debatte aufeinander los – knallharte Fronten und viele ungelöste Fragen vor der Volksbefragung!

Eine angespannte Diskussion über die umstrittene S-Link Lokalbahnverlängerung hat am Dienstagabend in Salzburg stattgefunden. Das Format „Ein Ort am Wort“ bietet den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, ihre Bedenken und Meinungen zu brisanten Themen zu äußern. Diesmal waren es die Vor- und Nachteile des geplanten Verkehrsprojekts, die im Mittelpunkt standen. ORF-Moderatorin Katharina Garzuly und ihr Kollege Marius Holzer moderierten die Veranstaltung und gaben Experten und Anwohnern die Gelegenheit, sich zu Wort zu melden.

Unter den diskutierenden Experten waren Albert Greinmeister, Projektleiter der S-Link-Projektgesellschaft, und Walter Hebsacker, ehemaliger Baurat der Stadt. Ursprünglich angekündigt war auch Stefan Knittel, der jedoch kurzfristig absagte. Im Laufe des Abends meldeten sich verschiedene Personen aus dem Publikum zu Wort, unter anderem Wilfried Rogler von der Initiative „Stopp U-Bahn“ sowie Josef Scheinast von „DAFÜR Zukunft Mobilität“. Es wurde schnell deutlich, dass die Stimmung aufgeheizt war und die Meinungen zu dem Projekt stark auseinandergingen.

Intensive Debatten und kritische Stimmen

Die Diskussion drehte sich um zentrale Themen wie die Trassenführung und die damit verbundenen Kosten. Kritiker des S-Link-Projekts äußerten Bedenken bezüglich der geplanten Bahnstationen, die sie für zu weit außerhalb der Ortszentren erachteten. Anrainer aus den Gebieten Niederalm und Anif bemängelten zudem einen unzureichenden Informationsfluss über die Auswirkungen der Bauarbeiten auf die Anwohner und die Umwelt. Greinmeister wies darauf hin, dass die Projektgesellschaft bereits im Austausch mit den Anwohnern stehe.

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Die Zahlen zur S-Link Finanzierung sorgten für Verwirrung. Von den Kosten bis hin zu den neuen möglichen Pendlerinnen und Pendlern gab es stark divergierende Ansichten. Die S-Link Projektgesellschaft schätzt die Gesamtkosten je nach Trassenführung auf zwischen 1,99 und 2,84 Milliarden Euro, wobei der Bund die Hälfte der Kosten übernimmt. Kritiker halten diese Schätzungen jedoch für unrealistisch und machen sich Sorgen über die wirtschaftlichen Folgen für Unternehmen entlang der geplanten Strecke.

Konflikt zwischen Gegnern und Befürwortern

Die Debatte wurde häufig von lautstarken Kommentaren und Zwischenrufen begleitet. Dies führte mehrere Male zu Ordnungsrufen durch das Moderatorenteam, das versuchte, die Diskussion zu strukturieren und zu einem friedlicheren Austausch zu bewegen. Die Vorhaltungen und Antworten beider Seiten wurden teils mit Kopfschütteln und teils mit Unmut aufgenommen, was die angespannte Atmosphäre der Veranstaltung verdeutlichte.

Bei den zahlreichen Wortmeldungen wurde deutlich, dass viele Fragen offen blieben. Noch vor der Volksbefragung zum S-Link am 10. November ist unklar, wie groß die Akzeptanz in der Bevölkerung für dieses Milliardenprojekt ist. Die Veranstaltung hat ein weiteres Mal aufgezeigt, wie sehr sich die Meinungen zu dieser umstrittenen Initiative unterscheiden.

Die Diskussion wird auch auf der Radio-Streamingplattform ORF SOUND verfügbar sein und kann dort nachgehört werden. Außerdem sind die Aufzeichnungen der Veranstaltung auf den Plattformen salzburg.orf.at und ORF ON nachzusehen. Die anhaltenden Differenzen und die großen Unsicherheiten rund um das Projekt machen deutlich, dass der S-Link ein Thema ist, das viele Salzburgs bewegt und beschäftigt.

Quelle/Referenz
salzburg.orf.at

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