Im Land Salzburg plant die Landesregierung eine umfassende Mobilitätslösung, die als S-LINK bezeichnet wird. Diese Initiative, die weitreichende Auswirkungen auf den Verkehrsfluss und die Lebensqualität in der Region haben könnte, steht im Fokus der politischen Diskussion. Angeführt von Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der das Projekt als „Projekt für alle Salzburgerinnen und Salzburger“ beschreibt, wird es von einer breiten politischen Unterstützung getragen. Am 10. November 2023 steht eine Bürgerbefragung zur Abstimmung, die für die weitere Entwicklung der Mobilität von entscheidender Bedeutung sein dürfte.
Demografie der Pendler
Die Zahlen zu den Pendlern in der Stadt Salzburg sind beeindruckend. Laut Statistik Austria handelt es sich um etwa 60.000 Einpendler und 18.600 Auspendler, ergänzt durch 61.400 Personen, die täglich in der Stadt unterwegs sind. Diese hohen Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit eines integrativen Verkehrskonzepts, das die Lebensrealitäten der Menschen in der Region reflektiert. Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll betont die Wichtigkeit, die Bürgerinnen und Bürger umfassend zu informieren und die Vorteile des Projekts hervorzuheben, bevor die Befragung stattfindet.
Umfassendes Verkehrskonzept
Johannes Gfrerer, Geschäftsführer von Salzburger Verkehr, erklärt, dass das Gesamtverkehrskonzept auf einer starken Nord-Süd-Achse basiert. Der S-LINK, der eine Verbindung zwischen der Stadt und Hallein herstellen wird, steht dabei im Mittelpunkt. Zusätzlich wird eine Ost-West-Achse mit Regionalbussen angestrebt, die durch die Stadt führt. Geplant ist auch eine Entwicklung der Messebahn, die bis zum Flughafen und nach Wals erweitert werden könnte. Innovative Lösungen wie Mikro-Öffis, die über eine App angefordert werden können, sollen den öffentlichen Verkehr in den Gemeinden weiter verbessern.
Optimierung der Trasse
Die Projektgesellschaft S-LINK hat in den vergangenen Monaten intensiv an der Trassenführung gearbeitet. Während der Ausarbeitung wurden öffentliche Dialogforen genutzt, um die Wünsche der Bürger zu berücksichtigen. Geschäftsführer Stefan Knittel berichtet, dass bei etwa fünf Prozent der Gesamtstrecke konkrete Anpassungen erforderlich waren. Es ist geplant, die Trasse vor der Bürgerbefragung am 10. November weiter zu präzisieren, um ein transparentes und bürgernahes Projekt zu garantieren.
Kernpunkte des S-LINK
- Die Projektgesellschaft hat 14 mögliche Varianten untersucht, davon landeten sechs an der Oberfläche.
- Die favorisierte Lösung ist eine unterirdische Streckenführung bis zur Akademiestraße.
- Von dort aus verläuft die Strecke weiter zu Schulzentren im Süden der Stadt bis nach Hellbrunn, Anif, Rif, Rehhof und Neualm zum Bahnhof Hallein.
- Der Baustart könnte bereits im Jahr 2025 erfolgen, abhängig von behördlichen Genehmigungen.
- Die Kosten für das Projekt bis Hallein belaufen sich bislang auf etwa 2,2 Milliarden Euro, wobei der Bund die Hälfte der Kosten übernimmt.
Mehr als nur ein Verkehrskonzept
S-LINK wird nicht nur als isolierte Maßnahme betrachtet, sondern als integraler Bestandteil eines umfassenden Verkehrssystems, das die bestehende Stauproblematik in der Stadt Salzburg sowie im Umland adressiert. Stefan Schnöll hebt hervor, dass eine effiziente Lösung ohne den S-LINK kaum vorstellbar sei. Diese Mobilitätslösung könnte somit eine Antwort auf die wachsenden Herausforderungen des urbanen Verkehrs darstellen und langfristig zur Verbesserung der Lebensqualität in der Region beitragen.