Stadt Salzburg

S-Link-Befragung: Altpolitiker warnen vor hohen Kosten und Folgeschäden

"Alarmstufe Rot für den S-Link: Salzburgs Altpolitiker:innen warnen vor krachenden Kosten und Altstadt-Schäden – bleibt das Mega-Projekt am 10. November auf der Strecke?"

Weniger als drei Wochen vor der wichtigen Bürgerbefragung zum S-Link, die am 10. November stattfindet, äußern sich mehrere Altpolitiker aus Salzburg besorgt über das Verkehrsprojekt. Gerhard Buchleitner, ehemaliger Vizebürgermeister und Mitglied eines neuen Komitees, drängt darauf, dass nicht nur ihre Erfahrungen aus der Politik zählen, sondern auch die Sorgen der Bürger ernst genommen werden müssen. „Wir sind hier, um die Interessen der Bevölkerung zu vertreten“, erklärte Buchleitner bei einem Pressetermin in der Stadt Salzburg.

Das neu gebildete Komitee „Mit Verantwortung für Salzburg“ umfasst prominente Figuren wie Heinz Schaden, den ehemaligen Bürgermeister, sowie Josef Dechant, Erich Marx und Margot Hofer. Laut Buchleitner haben sie klare Bedenken gegen den S-Link, den sie als „Prestigeprojekt“ ohne ausreichende Berücksichtigung der volkswirtschaftlichen Folgen sehen. „Die tatsächlichen Kosten könnten die Sicherheit der Stadt gefährden“, fügte er hinzu.

Kritik an Kosten und Folgewirkungen

Heinz Schaden, der anfangs für das Projekt war, hat seine Meinung geändert. Er betont, dass der Schuldenstand der Stadt bereits ohne den S-Link problematisch sei. „Das Geld für diesen Unfug ist einfach nicht da“, warnte er vor den hohen bau- und Betriebskosten, die das Projekt mit sich bringen könnte. Buchleitner weist darauf hin, dass die Betriebskosten des S-Links unterschätzt werden könnten. Er wettet, dass die geplanten Baukosten schnell steigen werden, was das Projekt unfinanzierbar machen könnte.

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Erich Marx kritisierte ebenfalls zu wenig Transparenz bei den Folgekosten. „Wartung und Reparaturen wurden nicht ausreichend thematisiert“, sagte er. Historiker und Expertenschätzungen zeigen, dass bei Einrichtungen wie dem S-Link die jährlichen Kosten für Wartungen bis zu 50 Millionen Euro betragen könnten, die von Stadt und Land allein getragen werden müssten.

Befürchtungen um historische Altstadt

Besonders besorgt äußerte sich Margot Hofer über mögliche Schäden an denkmalgeschützten Gebäuden in der Stadt. „Eine unterirdische Trassenführung könnte die Stabilität dieser Häuser gefährden“, erklärte sie. Zwei Gutachten haben bereits negative Auswirkungen durch die Grabungsarbeiten aufgezeigt. Eine Antwort auf diese Bedenken kam von der S-Link-Projektgesellschaft, die betonte, dass sich die bautechnischen Standards seit 1997 verbessert haben.

In Anbetracht der Bedenken zur prakti- schen Nutzung des S-Links stellte Josef Dechant die Frage, ob Pendler aus dem Norden und anderen umliegenden Gemeinden wie Mattsee und Thalgau wirklich von dem Projekt profitieren würden. „Die Informationen, die den Anwohnern präsentiert werden, sind unzureichend“, erklärte er und verwies auf eine Infobroschüre des Landes, die diesen Themen nur unzureichend nachgeht.

„Es gibt Alternativen zum S-Link, die viel wirtschaftlicher sind“, sagt das Komitee und verweist auf die Zürcher Verkehrsstudie von 2022. Diese Strategie könnte bereits mit weniger als 22 Millionen Euro für die Verkehrssituation in der Stadt deutlich Verbesserungen bieten.

„Mit dem Ausbau von Buslinien und einer besseren Anbindung durch eigene Busspuren könnten bestehende Probleme schnell gelöst werden“, ergänzt Buchleitner. Auch der Vorschlag, die Messe- und Stieglbahn unabhängig vom S-Link auszubauen, wird positiv aufgenommen.

Während die Kritiker des Projekts ihren Standpunkt klar machen, gibt es am selben Tag auch Befürworter des S-Links. Diese Initiative, „Dafür – Zukunft Mobilität“, sieht das Projekt als Schlüssel für eine nachhaltige Verkehrslösung in Salzburg. Laut Sprecher Leonhard Hartinger sei der S-Link entscheidend für eine moderne Mobilität.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Debatte um den S-Link polarisiert. Am 10. November werden rund 250.000 Wahlberechtigte die Möglichkeit haben, über die Zukunft dieses umstrittenen Projekts abzustimmen, dessen Kosten allein zwischen 1,9 und 2,8 Milliarden Euro liegen.

  • Der S-Link verbindet den Hauptbahnhof Salzburg mit Hallein.
  • Rund 250.000 Bürger werden am 10. November über dieses Projekt abstimmen.
  • Die geschätzten Gesamtkosten für den S-Link liegen zwischen 1,9 und 2,8 Milliarden Euro.

Mehr Informationen und aktuelle Themen rund um den S-Link sind auf www.salzburg24.at zu finden.


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Quelle
salzburg24.at

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