Vor fünf Jahren, bei der Nationalratswahl 2019, hätten die Salzburger Bürger beinahe zu einem historischen Ergebnis beigetragen. 76,4 Prozent der Wählerinnen und Wähler gaben damals ihre Stimme ab, was für eine nationale Wahl ein recht hohes Engagement darstellt. In einem Bundesland, in dem auch die kleinsten Gemeinden eine Rolle spielen, war die Bedeutung jeder einzelnen Stimme klar ersichtlich.
Die Wahl, die im September 2019 stattfand, brachte die Österreichische Volkspartei (ÖVP) an die Spitze, die in 117 von 119 Gemeinden führend war. Mit beeindruckenden 46,4 Prozent der abgegebenen Stimmen – das entsprich etwa 138.349 Stimmen – sicherte sich die ÖVP den Sieg.
Analyse der Wahlbeteiligung und Ergebnisse
Die Wahlbeteiligung in den einzelnen Gemeinden variierte stark. So schnitt die Gemeinde Göming mit 77,7 Prozent am besten ab, gefolgt von Krispl mit 77,0 und St. Koloman mit 76,9 Prozent. Auf der anderen Seite fanden sich Tweng, Untertauern und die Stadt Salzburg in der unteren Rangliste mit 47,7, 48,8 und 52,3 Prozent. Solch eine Divergenz zeigt die unterschiedlichen politischen Interessen und Engagements innerhalb der Gemeinden.
Gernot Filipp, der Leiter der Landesstatistik Salzburg, hat auf die relativ hohe Wahlbeteiligung hingewiesen, die dennoch für eine Nationalratswahl als eher gering einzustufen ist. Nur 2013 war die Beteiligung mit 74,5 Prozent niedriger. Die Wählerzahlen sind also nicht nur ein Indikator für das politische Interesse, sondern auch für die Stabilität des politischen Systems in Salzburg.
- Wahlbeteiligung 2019: 76,4 Prozent
- ÖVP Resultate: 46,4 Prozent (138.349 Stimmen)
- SPÖ, FPÖ, GRÜNE: SPÖ 16,4 Prozent (48.800 Stimmen); FPÖ 13,7 Prozent (40.830 Stimmen); GRÜNE 12,6 Prozent (37.624 Stimmen)
- Wahlmandate: 8 von 11 Mandaten erobert
- ÖVP Mandate: 5; SPÖ, FPÖ, GRÜNE jeweils 1
Die SPÖ konnte sich nur in zwei Gemeinden, Bürmoos und Schwarzach, an die Spitze stellen. Dies war besonders bemerkenswert, da die ÖVP fast dreimal so viele Stimmen erhielt wie die zweitplatzierte SPÖ. Gernot Filipp merkte dazu an, dass ein solch großer Abstand in der salzburgweiten Wahlgeschichte bisher noch nie beobachtet wurde.
Die Unterstützung für die NEOS fand sich bei 8,4 Prozent (25.153 Stimmen), während die kleineren Parteien wie „Jetzt“ und KPÖ nur sehr geringe Stimmenanteile erhielten. Die Wahlergebnisse von 2019 sind ein gutes Beispiel dafür, wie die politischen Kräfteverhältnisse im Land variieren können und welche Dynamiken in einem bestimmten Jahr am Werk sind.
In der heutigen Zeit wird es spannend zu beobachten, wie sich die Wahlbeteiligung und die Unterstützung der verschiedenen Parteien bei der bevorstehenden Nationalratswahl im Jahr 2024 entwickeln werden. Wären die Wählerinnen und Wähler 2019 mit vergleichbarem Engagement dabei, könnte dies interessante Wechselwirkungen im politischen Geschehen zur Folge haben. Für eine eingehendere Analyse der Entwicklungen und Prognosen zur kommenden Wahl, können weitere Informationen hier nachgelesen werden.