Die aktuellen Entwicklungen im Museum der Moderne am Mönchberg in Salzburg sind sowohl innovativ als auch aufregend. Im Rahmen der Ausstellung „Räume öffnen“ hat das Museum der Moderne in Zusammenarbeit mit der HOSI Salzburg einen besonderen Ansatz gewählt, um die Diversität und Kreativität der LGBTQIA-Community sichtbar zu machen. Es geht nicht nur darum, Räume physisch zu öffnen, sondern vielmehr darum, Räume für neue Perspektiven im Kunstbereich zu schaffen. Diese Initiative findet im Zuge des diesjährigen Pride Festivals statt und bietet den Besuchern eine einzigartige Möglichkeit, Kunst aus einer queeren Perspektive zu erleben.
Die „Queere Spurensuche“ ist ein gemeinsames Event, das seit 2023 regelmäßig von der HOSI Salzburg und dem Museum der Moderne organisiert wird. Anna Ofner, die in der Kunstvermittlung des Museums arbeitet, erklärt, dass diese Führungen einen anderen Ansatz verfolgen als klassische Museumstouren. Statt nur Informationen über die Kunstwerke zu teilen, ermutigt die „Queere Spurensuche“ die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ihre eigenen Sichtweisen und Erfahrungen einzubringen. „Was man selbst mitbringt, beeinflusst die eigene Wahrnehmung und Interpretation von Kunst“, betont Ofner. Bei diesen interaktiven Führungen lernen die Teilnehmer nicht nur durch das, was ihnen präsentiert wird, sondern auch durch den Austausch ihrer eigenen Hintergründe.
Interaktive Führungen und vielfältige Perspektiven
Ein wichtiger Aspekt der queeren Führungen ist die Diversität der Gruppen, die daran teilnehmen. Es kommen Menschen unterschiedlichen Geschlechts, unterschiedlicher sexueller Orientierung und mit unterschiedlichen Erfahrungen zusammen. „Wir haben queere Menschen, neugierige Besucher und sogar solche, die wenig Bezug zum Thema haben“, hebt Ofner hervor. Diese bunte Mischung bereichert die Diskussion und sorgt dafür, dass jeder Teilnehmer seine eigene Perspektive einbringen kann, was die Erfahrung zu einem einzigartigen Erlebnis macht. Durch diese Offenheit können auch Missverständnisse abgebaut und Vorurteile hinterfragt werden.
Darüber hinaus wurde in einem weiteren Schritt eine vollständige Raumgestaltung im Museum angestoßen, um queere Künstlerinnen und Künstler zu präsentieren. Im Rahmen einer Ausschreibung hat die HOSI Salzburg die Verantwortung für die Kuratierung eines ganzen Raumes übernommen. Die kommende Ausstellung „Queering Space!“, die am 11. November eröffnet wird, wird Werke von sieben queeren Künstler:innen zeigen, die sowohl ihre eigenen Arbeiten präsentieren als auch Werke auswählen, die ihre Perspektiven und Erfahrungen widerspiegeln. Diese Initiative hebt nicht nur die Kreativität der LGBTQIA-Community hervor, sondern schafft auch einen bedeutenden Beitrag zur Kunstszene in Salzburg.
In zwei verschiedenen Formaten wird das Publikum eingeladen, an einem Dialog teilnehmen, der sowohl lehrreich als auch unterhaltsam ist. Die Reflexion über eigene Erfahrungen und deren Einfluss auf die Kunstbetrachtung wird während der Führungen und der Ausstellungen stark betont. Besucher:innen erleben hier nicht nur die zeitgenössische Kunst, sondern erhalten auch Einblick in die vielschichtigen Erzählungen, die hinter den Werken stehen.
Die enge Zusammenarbeit zwischen der HOSI Salzburg und dem Museum der Moderne ist ein Beispiel dafür, wie Kunst als Katalysator für Dialog und Verständnis zwischen verschiedenen Communitys dienen kann. Durch die Betonung auf interaktiven Formaten und gemeinschaftlichem Lernen wird eine Atmosphäre geschaffen, in der jeder Besucher nicht nur konsumiert, sondern aktiv teilnimmt und einen Beitrag leistet.