In der Stadt Salzburg hat seit kurzem ein neuartiger Telefonroboter seinen Dienst aufgenommen, der den Bürgerinnen und Bürgern rund um die Uhr Unterstützung zur bevorstehenden Nationalratswahl bietet. Die virtuelle Assistentin, die auf den Namen „Sabine“ hört, wurde ins Leben gerufen, um die Service-Mitarbeiter zu entlasten und um häufige Fragen effizient zu beantworten.
Unter der Wahlhotline 0662-2970 können Interessierte zahlreiche Informationen zur Wahl erhalten. Diese reichen von der Beschaffung einer Wahlkarte über die Öffnungszeiten am Wahltag bis hin zu Details zu den benötigten Unterlagen im Wahllokal. Der innovative Ansatz zielt darauf ab, die vielen Anfragen, die traditionell die Wahlservice-Stelle erreichen, zu reduzieren, besonders da die bevorstehende Wahl für die Bevölkerung von großer Bedeutung ist.
Ein wichtiger Schritt für die Wahlorganisation
Der Einsatz des Telefonroboters war ursprünglich schon für die Bürgermeister- und Gemeinderatswahl im März 2024 geplant, musste jedoch aufgrund technischer Schwierigkeiten verschoben werden. Laut Angaben des Magistrats sind bei Wahlen regelmäßig tausende von Anfragen zu erwarten. Ein Großteil dieser Fragen sind Routineanfragen, die die virtuelle Sabine problemlos bewältigen kann. So können die Angestellten der Wahlservice-Stelle mehr Zeit für komplexe Anliegen aufwenden, die nicht durch automatisierte Systeme behandelt werden können.
Ein bemerkenswertes Feature von Sabine ist ihre Verfügbarkeit: Sie kann bis zu 20 Anrufe gleichzeitig bearbeiten, was eine erhebliche Entlastung für die Warteschlangen in Stoßzeiten bedeutet. Sollte die Roboterassistentin einmal an ihre Grenzen stoßen, werden Anrufer im Rahmen der Servicezeiten nahtlos an einen menschlichen Mitarbeiter weitergeleitet. Dies stellt sicher, dass keine wichtige Frage unbeantwortet bleibt.
Technische Spezifikationen und Datensicherheit
Obwohl Sabine ein vielversprechendes Beispiel für digitale Dienstleistung ist, bleibt der Fokus auf Datenschutz. Der Assistent verwendet keine künstliche Intelligenz im Hintergrund, sondern antwortet nur auf die Informationen, die ihm im Voraus zur Verfügung gestellt wurden. Dies bedeutet, dass er keine personalisierten Empfehlungen geben kann, wie es bei politischen Entscheidungsfragen der Fall wäre. Um die Kommunikation zu erleichtern, wird empfohlen, Hochdeutsch zu sprechen, da regionale Dialekte die Verständigung möglicherweise erschweren könnten.
Das Projekt ist als Pilotprogramm konzipiert und kostete die Stadt Salzburg etwa 70.000 Euro. Die Initiative ist im Rahmen der Nationalratswahl von großer Bedeutung, da in Salzburg 94.818 wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger erwartet werden. Durch die Implementierung der Telefonassistentin wird versucht, die Effizienz des Wahlservices zu steigern und gleichzeitig eine höhere Zufriedenheit bei den Anrufern zu gewährleisten.
Der Name „Sabine“ ist zugleich homage an die verantwortliche Frau, die das Projekt initiiert hat. Diese innovative Lösung könnte als Modell für zukünftige Wahlorganisationen in Österreich dienen und zeigt, wie digitale Technologien in den öffentlichen Dienst integriert werden können, um die Bedürfnisse der Bürger besser zu bedienen.