Die Pläne für die Verlängerung der Lokalbahn in unserer Region nehmen greifbare Formen an. Dabei sollen die ersten Etappen sowohl unterirdisch als auch oberirdisch verlaufen. S-Link-Geschäftsführer Stefan Knittel betont, dass die endgültige Trasse im Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren (UVP) festgelegt wird, während Verkehrsverbund-Chef Johannes Gfrerer darauf hinweist, dass die Planungen nun in Richtung Hallein priorisiert werden. In einigen Jahrzehnten könnte sogar eine Verbindung bis zum Königssee möglich sein.
Ein zentraler Punkt ist der Abschnitt durch Anif. Hier wird die Lokalbahn nach heutigem Stand oberirdisch geführt, während die bestehende Bundesstraße in den Untergrund verlegt werden soll. Diese Entscheidung wird von vielen als Chance angesehen, Anif zu modernisieren und die Infrastruktur zu verbessern. Das bringt neue Möglichkeiten mit sich, wie Johannes Gfrerer erläutert: Mit dieser Maßnahme könnte Anif einen kompletten Wandel erfahren, inklusive der Umgestaltung eines bislang von Asphalt dominierten Bereichs.
Details zur Trassenplanung
Die geplante Streckenführung ist eine wichtige Veränderung: Nach der Anifer Kreuzung wird die Lokalbahn entlang der Berchtesgadener Straße bis zur Autobahn geführt. Im Gegensatz zu den ursprünglichen Planungen, die die Strecke durch das Salzachtal vorsahen, wird die neue Trasse also andere kommunale Gebiete ansteuern. Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden haben sich ausgetauscht, nun steht jedoch noch eine umfassende Bürgerbefragung am 10. November bevor. Hier will die S-Link-Gesellschaft zusammen mit dem Verkehrsverbund die Anwohner ausführlich informieren.
Der Verkehrsverbund sieht in dem S-Link nicht nur eine Verbesserung des Nahverkehrs, sondern auch ein Projekt mit weitreichenden Visionen, das im Endeffekt eine durchgehende S-Bahn-Verbindung in der Region ermöglicht. Gfrerer spricht von einem System, das den Alltag der Menschen erleichtert, indem etwa Fahrgäste alle 15 Minuten direkt von Anif in die Altstadt gelangen können. Momentan ist die Angebotslage eher begrenzt, die bestehende S-Bahn fährt nur im Halbstundentakt und hat keine direkte Anbindung an die Altstadt.
Der Vorschlag des S-Links wird begleitet von der Hoffnung auf umfangreiche finanzielle Unterstützung. Es besteht eine Zusage des Bundes, 50 Prozent der Kosten zu übernehmen, und das Argument, dass andernfalls andere Städte in den Genuss der Mittel kommen könnten, wird immer wieder aufs Neue aufgegriffen. Die aktuelle Kostenschätzung beläuft sich auf etwa drei Milliarden Euro.
Allerdings gibt es auch Widerstand gegen die Pläne. Stadtbürgermeister Bernhard Auinger äußert Bedenken bezüglich der finanziellen Belastungen, die ein solcher Bau mit sich bringen könnte. Sollte die Bevölkerung am 10. November für das Projekt stimmen, ist er bereit, die Finanzierungsbedingungen mit dem Land neu zu verhandeln. Vergleichende Beispiele wie der Schienenausbau in Linz zeigen, dass es möglicherweise kostengünstigere Alternativen gibt.
In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob der S-Link die Unterstützung der Bevölkerung erhält, denn die Bürgerbefragung soll ein klares Bild der Meinungen zeichnen. Die Verantwortlichen betonen die Bedeutung eines solchen Projektes für die künftige Mobilität der Region und hoffen auf positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung, um den nächsten Schritt in Richtung einer verbesserten Verkehrsanbindung anzugehen. Weitere Informationen und Entwicklungen sind hier zu finden.