Stadt Salzburg

Mini-Salzburg: Ein Gespräch über Kindheit, Lernen und Lebenssinn

Ali Mahlodji, der flüchtlingsgewordene Unternehmer, zeigt uns in der Kinderstadt "Mini-Salzburg", wie Lernen Spaß macht und Kinder die Zukunft spielerisch gestalten können!

Ali Mahlodji, ein österreichisch-persischer Unternehmer und Pädagoge, hat eine eindrucksvolle Entwicklung hinter sich – von einem Flüchtlingskind zu einem erfolgreichen Konzerndirektor und schließlich zu einem Motivator für junge Menschen. Anlässlich eines Spaziergangs durch die Kinderstadt „Mini-Salzburg“ sprach er darüber, wie man das Potenzial von Kindern fördern kann, indem man ihnen ermöglicht, das Lernen als etwas Positives zu empfinden.

Mahlodji, der in einem Flüchtlingsheim aufwuchs und verschiedene Berufe ausprobierte, bevor er seine Leidenschaft für die Bildung entdeckte, stellte fest, dass Kinder von Natur aus eine große Lernfreude mitbringen. „Es ist unsere Aufgabe, als Erwachsene, diese Freude am Lernen lebendig zu halten“, erklärte er. Dazu gehört, den Kindern durch eigenes Vorleben zu zeigen, was es bedeutet, seine Leidenschaft zu verfolgen. Besonders betont er die Rolle von Lehrkräften, die oft mit administrativen Aufgaben überlastet sind und dadurch ihre wichtigste Funktion als Mentoren nicht erfüllen können.

Die Bedeutung der Sinnvermittlung im Lernen

Wenn Kinder älter werden, wird das Lernen oft komplexer und abstrakter, was manchmal zur Frustration führt. Mahlodji schildert, wie er seinen eigenen Töchtern vermitteln würde, dass nicht alles Spaß macht, aber dennoch wichtig ist. “Manchmal erfordert das Leben auch unangenehme Aspekte, um die schönen Dinge zu genießen”, erläutert er. Das Beispiel eines Lehrers, der komplexe Mathematik durch ein beliebtes Spiel vermittelt, verdeutlicht, wie wichtig es ist, Lehrinhalte spielerisch und anschaulich zu gestalten.

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Er kritisierte das bestehende Bildungssystem, das seiner Meinung nach seit Generationen unverändert geblieben ist, während die Gesellschaft sich ständig wandelt. “Unser Bildungsgesetz ist ein Liebesgedicht für die Kinder, aber nur sehr wenige Lehrkräfte haben es wirklich gelesen”, so Mahlodji. Er will Lehrern helfen zu erkennen, dass sie über mehr Ressourcen verfügen, als sie denken, und dass ihre Einstellung großen Einfluss auf die Lernmotivation der Kinder hat.

Die Frage, die viele Erwachsenen beschäftigt, ist, wie man eine Balance findet zwischen dem, was man liebt, und den notwendigen, weniger attraktiven Tätigkeiten. Mahlodji berichtet von seiner eigenen Erfahrung, als er seine Hausaufgaben in einem Lager machte, wo das Arbeitsumfeld positiv gestaltet war. Die Mitarbeiter sahen in ihrem Arbeitssinn und ihrer Aufgabenstellung einen Wert, was zu einer besseren Stimmung am Arbeitsplatz beitrug.

Der Weg zu einem erfüllten Arbeitsleben

Die Resonanz, die er von Menschen in unattraktiven Berufen bekommt, ist oft überraschend. Viele, die scheinbar einfache Aufgaben erfüllen, stellen hohe Ansprüche an sich selbst und finden großen Sinn in ihrer Arbeit. Die Herausforderung besteht darin, dass in unserer Gesellschaft oft der materielle Reichtum über den emotionalen und sinnstiftenden Wert eines Jobs gestellt wird. Mahlodji betont die Wichtigkeit, den Mitarbeitenden einen Sinn zu geben – anstatt sie in einen goldenen Käfig zu sperren.

Er regt die Diskussion an, was es bedeutet, wenn Menschen einen Karrierewechsel wagen. Oft wird dies kritisch beäugt, anstatt den Entschluss zu unterstützen. Er plädiert für eine offenere Haltung und die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen Erfahrungen zu sammeln. “Das Leben ist ein großer Spielplatz, und wir sollten uns daran erinnern, alles auszuprobieren, was wir können”, lädt Mahlodji zum Experimentieren ein.

Mit einem Lächeln äußert er den Wunsch, dass wir alle Schulen durch Mini-Städte für Kinder ersetzen sollten. Dort könnten die Jüngsten nicht nur lernen, sondern sie würden auch die Möglichkeit haben, das Leben zu simulieren und ganz nebenbei ganzheitlich zu lernen. “Das würde uns allen guttun”, schließt er und unterstreicht die Kraft des spielerischen Lernens. In Mini-Salzburg arbeiten Kinder eigenmotiviert, und ihre Lernbereitschaft könnte ein Modell für die Zukunft der Bildung sein.

Quelle/Referenz
sn.at

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