Martina Fantl, eine überaus engagierte Pädagogin und Direktorin der Volksschule Parsch, bereitet sich auf ihren Ruhestand vor, nachdem sie 13 Jahre lang die Geschicke der Schule geleitet hat. Ende September wird sie in die Pension gehen, doch zuvor teilte sie einige ihrer wärmsten Erinnerungen und Highlights aus ihrer Laufbahn als Lehrerin.
Als gebürtige Salzburgerin, die in unmittelbarer Nähe zur Volksschule Parsch aufwuchs, verbindet Fantl tiefe persönliche Wurzeln mit ihrer Schulkarriere. Schon als Kind war sie von der Schule, die später ihr Arbeitsplatz werden sollte, geprägt. Ihre Mutter war Lehrerin an der Schule, und Fantl selbst besuchte hier die Volksschule. Mit fünf Geschwistern in der Familie entwickelte sie früh eine natürliche Fähigkeit, sich um andere zu kümmern, was sich in ihrer späteren Berufswahl widerspiegelte.
Von der Bank zur Schule: Ein ungewöhnlicher Werdegang
Martina Fantls beruflicher Werdegang war nicht gerade geradlinig. Nach dem Besuch der Ursulinen und der Handelsakademie entschied sie sich zunächst für einen Karriereweg in einer Bank, was ihr früh klar machte, dass das nicht ihre wahre Berufung war. Nach einem kurzen Intermezzo im Gastgewerbe fand sie schließlich ihren Platz in der Pädagogik. 1980 wurde sie als Volksschullehrerin ausgebildet und unterrichtete in einer Hauptschule, bevor sie nach mehreren Stationen schließlich nach Parsch zurückkehrte.
2011 übernahm Fantl die Direktion der Volksschule Parsch, eine Rolle, die sie mit vollem Einsatz ausfüllte. Der Start in diese neue Position war allerdings alles andere als einfach. Ihre Vorgängerin trat kurzfristig zurück, sodass Fantl am 1. Januar 2011 sowohl direkt als auch als Lehrerin einer vierten Klasse starten musste. Doch dank der Unterstützung ihrer Kollegen gelang ihr dieser turbulente Start.
Kreativität und Gemeinschaft im Schulalltag
In ihrer Zeit als Direktorin legte Fantl großen Wert auf ein positives Betriebsklima innerhalb der Schule. Sie war stets darauf bedacht, den Schülerinnen und Schülern ein breites Spektrum an Aktivitäten zu bieten, um Missgunst zu vermeiden. So besteht die Volksschule Parsch seit Jahren auf einem gemeinsamen Besuch von Piccolo-Konzerten der Stiftung Mozarteum sowie regelmäßigen Ausflügen mit Naturpädagogen und Chorprojekten. Besonders stolz ist Fantl auf das Zirkusprojekt „Circus Parschinski“, das den Schülern unvergessliche Momenten auf der Bühne beschert hat und für viele eine Quelle tiefster Freude und Stolz war.
Die Erinnerung an die strahlenden Gesichter der Kinder nach einer Vorstellung bringt oft Tränen der Rührung in ihre Augen. „Das Gefühl, wenn die Kinder die Arena verlassen und ihre Gesichter so glücklich sind – das ist einfach unglaublich“, so Fantl. Ihr ist es wichtig, dass dieses Projekt auch in Zukunft weitergeführt wird.
Die Herausforderungen, die Fantl während ihrer Amtszeit meisterte, reichen von der Pandemie bis hin zu anstehenden Schulumbauten. Sie ist besonders stolz darauf, dass es gelungen ist, die Verkleinerung des Schulgartens zu vermeiden und dass Parsch die erste Schule war, die interaktive Whiteboards einführte.
Mit gemischten Gefühlen blickt Fantl nun auf ihre bevorstehende Pension. Einerseits ist sie traurig, die Arbeit hinter sich zu lassen, die sie mit so viel Leidenschaft ausgeübt hat; andererseits freut sie sich auf die neue Freiheit, ihre Zeit zu gestalten. „Ich tue die Arbeit so unheimlich gerne. Das wird mir abgehen, aber ich freue mich auch aufs Nichtstun und auf die Enkelkinder“, erklärt sie. Darüber hinaus plant sie, zu reisen und ihr großes Hobby, das Klavierspielen, wieder intensiv zu betreiben.