
Im Frühjahr 2025 wird die Stadt Luzern ein neues System für Reisebusse einführen, das eine Haltegebühr von 100 Franken sowie ein Reservationssystem umfasst. Damit wird Luzern zum ersten Kanton in der Schweiz, der eine solche Maßnahme implementiert. Ein Blick nach Salzburg zeigt, wie dieses Konzept in der Praxis funktioniert.
Salzburg hat seit Juni 2018 ein ähnliches System, das sich in der Altstadt bewährt hat. In der österreichischen Stadt müssen Reisebusse Gebühren von 70 Euro zahlen, die jeweils eine Ein- und Ausstiegsmöglichkeit abdecken. Diese Gebühren sind schrittweise gestiegen; zum Start betrug die Gebühr 24 Euro. Die Realität in Salzburg hat sich drastisch verändert: Die Zahl der Reisebusse wurde laut der Tourismus Salzburg GmbH (TSG) von 50.000 vor der Einführung des Systems auf etwa 24.000 in diesem Jahr reduziert.
Rückgang der Busanfahrten
Mit der Einführung der Gebühren hat die Stadt eine signifikante Reduzierung der anfahrenden Reisebusse erleben können. Ursprünglich liefen 50.000 Reisecars jährlich die Altstadt an, doch bereits 2019 waren es nur noch 39.000. Der Bürgermeister von Salzburg, Bernhard Auinger, berichtet, dass die Einführung der Gebühren größtenteils positive Rückmeldungen von Anwohnern und Busunternehmen erhalten hat.
Die Busunternehmen müssen Slots für das Ein- und Aussteigen im Voraus reservieren; diese Slots ermöglichen es ihnen, maximal 20 Minuten an den Terminals zu verbleiben. Wer ohne eine Reservierung anreist, riskiert eine Strafe von bis zu 250 Franken, da die regulären Gebühren und zusätzliche Strafen addiert werden. Einige Busunternehmen haben versucht, die Kosten zu umgehen, indem sie ihre Fahrzeuge an nicht genehmigten Stellen abstellen, was in der Regel nicht geahndet wird, solange kein Halteverbot besteht.
Künftige Entwicklungen
Um den Tourismus weiter zu optimieren, plant die Salzburger Stadtregierung die Schaffung von Busterminals am Stadtrand, die mit der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur verbunden sind. Damit könnte die Innenstadt von Reisebussen entlastet werden, während gleichzeitig Toiletten und Kioske für Tagesgäste bereitgestellt werden sollen. Die Schließung des aktuellen Terminal in der Paris-Lodron-Straße wird in Erwägung gezogen, was eine Verlagerung des Fokus auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel wie Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel fördert.
Die TSG weist darauf hin, dass die Schließung des Terminals jedoch nicht ohne Alternative stattfinden kann. Ein umfassendes Verkehrskonzept wird erforderlich sein, um eine geordnete Abwicklung der Reisebusse sicherzustellen. In einem aktuellen Bericht über die Situation in Salzburg berichtet www.luzernerzeitung.ch, dass das Stadtverwaltungsteam in Salzburg bereits an einem Konzept arbeitet, um die Maßnahmen weiterzuentwickeln. Die Erfahrungen in Salzburg könnten also für Luzern von großem Wert sein, während die Stadt sich auf die Einführung ihres eigenen Systems vorbereitet.
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