In Salzburg sorgt eine neue Gruppierung namens „Aktion451“ für Aufsehen, die sich in den letzten Wochen immer mehr an den Universitäten etabliert hat. Was zunächst wie eine harmlose Lesung aussieht, weckt bei den Sicherheitsbehörden Besorgnis. Der Verfassungsschutz hat „Aktion451“ als eine Tarnorganisation der Identitären Bewegung eingestuft, die dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet ist. Die erste Veranstaltung dieser Gruppe in Salzburg soll an diesem Wochenende stattfinden, jedoch nicht in den Räumlichkeiten der Universität, da diese sich bereit erklärt hat, den Zugang zu verhindern.
Cedric Keller, der Vorsitzende der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) Salzburg, betont klar, dass es ideologisch nicht akzeptabel sei, was diese Gruppierung lehrt. Der Rektor der Universität, Bernhard Fügenschuh, stellte fest, dass zwar ein Ort für öffentliche Diskussionen erforderlich ist, jedoch gehe es nicht darum, extremistische Ideologien zu fördern. Im Fokus des ersten Lesekreises steht das Buch „Remigration“ von Martin Sellner, der als eine zentrale Figur der Neuen Rechten gilt. Dienste der ÖH stehen bereit, um sicherzustellen, dass solche Veranstaltungen in Zukunft nicht in den Universitätsräumen stattfinden können.
Ideologische Einordnung und Positionen
Die „Aktion451“ wirbt damit, gegen vermeintliche Denkverbote und eine „anti-weiße Ideologie“ an den Universitäten zu kämpfen. Der Name dieser Initiative ist inspiriert vom dystopischen Roman „Fahrenheit 451“ von Ray Bradbury, wo eine autoritäre Regierung Bücher verbrennt. Diese Bezüge unterstreichen das Selbstverständnis der Gruppe als Rebellen, die die Universitäten zurückerobern möchten. Die sicherheitspolitische Einschätzung ist jedoch eine andere: Die „Aktion451“ wird als Teil der Neuen Rechten beschrieben, die eine Überwindung der aktuellen demokratieliberalen Ordnung anstrebt.
Das öffentliche Auftreten der Gruppe wird durch eine moderne und ansprechende Präsentation in sozialen Medien unterstützt. Die Gründer sprechen davon, dass es mittlerweile an 17 Hochschulen in deutschsprachigen Ländern ähnliche Gruppen gibt. Diese Strategie der „Aktion451“ erinnert an frühere Ansätze der Identitären Bewegung, die ähnlichen Taktiken gefolgt ist. Die Experten warnen, dass solche Initiativen insbesondere bei jungen Menschen für Verwirrung sorgen können und weitreichende gesellschaftliche Konsequenzen haben könnten.
Verwicklungen in die rechtsextreme Szene
Die Gruppierung hat Verbindungen zur FPÖ-Jugend sowie zu rechtsextremen Burschenschaften, was auf eine tiefere Vernetzung in der rechtsextremen Szene hindeutet. Der erste öffentliche Auftritt der „Aktion451“ im September 2023 war von Diskussionen und gewalttätigen Auseinandersetzungen begleitet, als sie versuchten, einen Vortrag des rechtsextremen Publizisten Götz Kubitschek an der Universität Wien durchzuführen. Die sicherheitspolitischen Behörden betrachten die Bürgerrechtsansprüche und Anliegen der Gruppe in großen Teilen als Vorwand, um ihre extremistischen Ansichten zu propagieren.
In Anbetracht dieser Entwicklungen stellt sich die Frage, wie die Hochschulverwaltung in Salzburg und die Studentenvertretungen auf diese bedenklichen Aktivitäten reagieren werden. Der Austausch zwischen den Verantwortlichen der Universität und der ÖH bleibt entscheidend, um weiteren Einfluss der „Aktion451“ auf dem Campus zu verhindern. Die Unsicherheit darüber, welche Maßnahmen künftig ergriffen werden, bleibt bestehen, solange sich die Lage weiterentwickelt.
Die „Aktion451“ war am Donnerstag für spezifische Fragen nicht erreichbar, was die Transparenz und Offenheit der Gruppe infrage stellt und möglicherweise weitere Fragen aufwirft. Die Situation bleibt angespannt, und die Community beobachtet die Entwicklungen mit besorgtem Interesse, während Sicherheitsbehörden weiterhin wachsam bleiben müssen.
Für mehr Informationen zu den sicherheitsrelevanten Aspekten und den Verhaltensweisen der „Aktion451“ könnte ein detaillierter Blick in den Verfassungsschutzbericht aufschlussreich sein wie www.salzburg24.at berichtet.
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