Die anhaltenden Leerstände im Salzburger Andräviertel sind ein wachsendes Problem, das nicht nur die Anwohner, sondern auch die lokale Wirtschaft betrifft. Wie schon im Herbst 2013, als die Volkshochschule aus der Franz-Josef-Straße auszog, ist das auffällige Gebäude seitdem größtenteils ungenutzt geblieben. Die vorübergehende Umnutzung als Asylquartier konnte die leere Hülle nicht dauerhaft füllen, und der geplante Umbau in Wohnungen verzögert sich nun bis ins Jahr 2025. Dies stellt eine bedeutende Herausforderung für die städtische Entwicklung dar.
Langwierige Genehmigungsverfahren
Der aktuelle Eigentümer, ein Immobilienentwickler aus der Region, hat auf seiner Webseite angekündigt, dass der Umbau mit hoher Wahrscheinlichkeit erst im Herbst 2025 beginnen wird. Langwierige Genehmigungsverfahren, die seit dreieinhalb Jahren andauern, verzögern die Planungen erheblich. Im Hinterhof stehen zwar bereits Container, jedoch bleibt unklar, wann hier tatsächlich Bewegung in die Sache kommt.
Die Sorgen der Anwohner
Die Situation des ehemaligen Sanatoriums
Ein weiteres besorgniserregendes Beispiel ist das ehemalige Wehrle-Sanatorium, das seit 2018 leersteht und für das es derzeit keine Umbaupläne gibt. Auch hier scheinen die Verantwortlichen noch immer nicht in der Lage zu sein, klare Strategien zu entwickeln. Die Privatklinik Wehrle-Diakonissen, die den Betrieb in Aigen erfolgreich führt, scheint wenig Interesse an der Revitalisierung des alten Standorts zu haben. Ein wesentliches Hindernis ist die Flächenwidmung, die das Gebäude für die Nutzung als Spital vorsieht.
Der Leerstand im Wohnungsbereich
Die Problematik des Leerstands beschränkt sich nicht nur auf gewerbliche Immobilien. Tiefenbacher hebt hervor, dass es auch in den oberen Etagen der Gebäude im Andräviertel viele ungenutzte Wohnungen gibt. Dies deutet auf einen breiten Trend hin, der weitreichende Auswirkungen auf die Mietpreise und die sozialen Strukturen innerhalb des Viertels haben könnte.
Revitalisierung als mögliche Lösung
Um auf die leerstehenden Gebäude aufmerksam zu machen, wurde vor über zwei Jahren ein Stadthaus an der Franz-Josef-Straße, das sich im Besitz des Skistars Marcel Hirscher befindet, kurzfristig besetzt. Jetzt zeigt sich jedoch Licht am Ende des Tunnels: Das lange im Dornröschenschlaf befindliche Gebäude wird derzeit revitalisiert. Dieses Beispiel könnte möglicherweise als Anregung für andere Projekte dienen, die ebenfalls in der Warteschleife stehen.
Die Bedeutung des Andräviertels für Salzburg
Das Andräviertel spielt eine zentrale Rolle in Salzburg, sowohl kulturell als auch wirtschaftlich. Die Herausforderungen, die mit den Leerständen einhergehen, sind daher von erheblicher Wichtigkeit für die gesamte Stadt. Es bleibt zu hoffen, dass sowohl die Stadtverwaltung als auch private Investoren einen Weg finden, die Situation zu entschärfen und das Viertel wieder zu einem lebendigen und einladenden Ort für alle zu machen.