Die KPÖ hat am Samstag in Salzburg mit einem symbolischen Akt ihren Wahlkampf für die Nationalratswahl offiziell gestartet. Am Müllner Steg in der Stadt Salzburg wurden die beiden Spitzenkandidaten, Nathalie Hangöbl und Bettina Prochaska, dabei begleitet, wie sie ein Puppenhaus aus der Salzach zogen. Dieses ungewöhnliche Vorgehen sollte die Aufmerksamkeit auf das drängende Thema Wohnen lenken und die wachsenden Herausforderungen in diesem Bereich verdeutlichen.
Die Wahlkampfveranstaltung war geprägt von einer bewussten Abkehr von großen Inszenierungen, wie Nathalie Hangöbl, die auf dem Landeslistenplatz zwei kandidiert und Klubobfrau der KPÖplus im Landtag ist, betonte. „Wir wollen in dieser politischen, parlamentarischen Show nicht mitmachen, sondern uns auf den Inhalt konzentrieren“, erklärte sie am Ufer der Salzach.
Fokus auf leistbares Wohnen
In ihrer Ansprache hob Hangöbl hervor, dass die KPÖ sich insbesondere für leistbares Wohnen starkmachen möchte. Sie kritisierte die vergangene Bundesregierung für ihr Versprechen, das Thema im Wahlprogramm mit 42 Punkten zu behandeln, von denen jedoch nur fünf tatsächlich erfüllt wurden. „Das ist eindeutig zu wenig“, so Hangöbl. Die KPÖ setzt sich dafür ein, dass das Thema leistbares Wohnen in der politischen Diskussion nicht in den Hintergrund gedrängt wird, und fordert unter anderem ein Einfrieren der Mieten.
Bettina Prochaska, die auf der Bundesliste der KPÖ ebenfalls den zweiten Platz innehat, ergänzte die Forderungen der Partei und betonte die Notwendigkeit von Verbesserungen im Pflegebereich. „Pflege ist Schwerarbeit. Es ist unverständlich, dass im Februar im Nationalrat das Thema nicht durchgängig besprochen wurde“, sagte sie und verdeutlichte damit, dass nicht nur der Wohnraum, sondern auch die Lebensbedingungen vieler Menschen auf dem Spiel stehen.
Mit ihrem neuen Ansatz und den klaren Kommunikationsstrategien hofft die KPÖ, die Vier-Prozent-Hürde bei der kommenden Wahl zu überwinden und erstmals seit 1959 wieder in den Nationalrat einzuziehen. Dies wäre ein bedeutender Erfolg für die Partei, die in den vergangenen Jahren in der politischen Landschaft Österreichs an Sichtbarkeit gewonnen hat und nun ihren Standpunkt zu zentralen gesellschaftlichen Fragen weiter festigen möchte.
Die KPÖ nutzt alle verfügbaren Plattformen, um auf ihre Kernanliegen aufmerksam zu machen. Die Aktion am Müllner Steg ist nicht nur ein einfacher Wahlkampfstart, sondern ein Zeichen des Wandels, eine Botschaft an die Wählerinnen und Wähler, dass die KPÖ die drängenden Themen ernst nimmt und bereit ist, für deren Verbesserung einzutreten.