Ein herzlicher Empfang in Berchtesgaden markierte den Beginn eines spannenden Austauschs zwischen deutschen und französischen Schülern. Die etwa 16-jährigen Schülerinnen und Schüler des Collège Lycée Saint-Martin aus Rennes wurden am Donnerstag vom Marktbürgermeister Franz Rasp und den Lehrern des Gymnasiums Berchtesgaden begrüßt. Das Treffen fand im Rathaus statt, wo der Bürgermeister, der leider kein Französisch spricht, auf Englisch und Deutsch mit seinen Gästen kommunizierte. Französische Lehrerin Gabriele Renoth übernahm das Übersetzen und sorgte dafür, dass die Gespräche reibungslos verliefen.
Franz Rasp nutzte die Gelegenheit, um die Besucher über die Geschichte Berchtesgadens zu informieren. Er erklärte, dass die Stadt in den bayerischen Alpen auf eine über 900-jährige Geschichte zurückblicken kann und einst ein eigener Staat war. Diese tief verwurzelte Geschichte scheint eine Faszination auf die Schüler auszuwirken, die zum ersten Mal mit der Region in Kontakt kommen. »Wir haben nun alle Möglichkeiten, ihr Bild zu prägen«, sagte Renoth zuversichtlich und verwies auf die Chance, eindrucksvolle Erinnerungen zu schaffen.
Der Zauber von Berchtesgaden
Der Bürgermeister berichtete von den Vorzügen des Lebens in Berchtesgaden. Mit etwa 7.600 Einwohnern bietet die Stadt eine hohe Lebensqualität sowie eine gute Bildungslandschaft. Er ermunterte die Schüler, die zahlreichen Freizeitmöglichkeiten in der Region zu genießen, sei es beim Wintersport im Schnee oder beim Wandern und Klettern im Sommer. „Hier lässt es sich gut leben“, fügte er schmunzelnd hinzu.
Eine Schülerin interessierte sich für Bildungswege und erkundigte sich, ob es eine Universität in der Nähe gibt. Rasp erklärte, dass die Berchtesgadener Bürger die Möglichkeit haben, an der Universität oder Fachhochschule in Salzburg zu studieren, die nur eine halbe Stunde entfernt ist.
Die französischen Jugendlichen hatten auch Fragen zur Touristenzahl in der Region. Rasp klärte sie darüber auf, dass im Berchtesgadener Talkessel jährlich rund 500.000 Menschen zu Besuch sind. Dies verdeutlicht die Beliebtheit der Stadt als Reiseziel.
Mit spannenden Aktivitäten geht es nun für die Gäste weiter: Eine spezielle Rallye durch den Markt, ein Schnitzelessen im »Bräustüberl« und kreative Workshops, die das kulturelle Erbe der Region beleuchten, stehen auf dem Programm. Bald werden die Schüler auch die Möglichkeit haben, auf den Kehlstein zu fahren und die Geschichte des berühmten Ortes zu entdecken.
Ein wichtiges Ziel des Schüleraustausches ist es, die dunkle Vergangenheit Deutschlands, speziell die Lehren aus der Zeit des Nationalsozialismus, anzusprechen. Bürgermeister Rasp und das Gymnasium sehen in den Austauschprogrammen einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich. Gerade gesunde zwischenmenschliche Beziehungen sind essenziell für das Verständnis und die Toleranz zwischen den Nationen.
Das Lycée Saint-Martin und das Gymnasium Berchtesgaden pflegen eine langjährige Partnerschaft. Die intensive Woche des Austausches verspricht nicht nur neue Freundschaften, sondern auch einen Perspektivwechsel für die teilnehmenden Schüler. Der Abschluss des Programms wird mit einem Besuch der Bretons in Berchtesgaden im April 2025 krönt, wo erneut Begegnungen und Gespräche auf der Agenda stehen.
Für weitere Informationen zu den Erlebnissen der Schüler in Berchtesgaden, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.berchtesgadener-anzeiger.de.