Die Festung Hohensalzburg, ein beeindruckendes Bauwerk mit über 1.000 Jahren Geschichte, gilt als das unumstrittene Wahrzeichen der Stadt Salzburg. Diese beeindruckende Burganlage diente einst als Rückzugsort für Erz-Bischöfe und war ein bedeutendes militärisches Bollwerk. Heute zieht sie unzählige Touristen an und ermöglicht faszinierende Einblicke in die Geschichte dieser malerischen Stadt.
Wie Iris Hafner, die Verwalterin der Festung, erklärt, ist Hohensalzburg eine der am besten erhaltenen Festungen Österreichs. Sie thront majestätisch auf dem Mönchsberg und bietet einen spektakulären Blick über die Stadt. „Die Salzburger verbinden sich stark mit ihrer Festung, die nicht nur eine Anziehungskraft für Touristen hat, sondern auch für Einheimische interessant ist,“ so Hafner weiter. Die Festung ist voll von historischen Highlights, darunter die Georgskirche und die Fürstenzimmer, die alle ihre eigenen Geschichten erzählen.
Dreimal täglich der Klang des „Salzburger Stiers“
Ein besonders charakteristisches Geräusch ist das Brüllen des „Salzburger Stiers“, das um 07:07, 11:07 und 18:07 Uhr ertönt. Dieses beeindruckende Hornwerk im Wehrgang der äußeren Mauerringe ist ein Geheimtipp für alle, die die Festung besuchen. Hafner fügt hinzu: „Vor allem morgens kann man es sehr deutlich in der Altstadt hören.“ Das Horn ist ein Überbleibsel aus dem 16. Jahrhundert, als es unter Fürst-Erzbischof Leonhard von Keutschach auf die Festung gebracht wurde. Neben dem Stier gibt es auch eine besondere Glocke, die ebenfalls aus derselben Zeit stammt und heutzutage noch manuell geläutet wird, unter anderem bei Geburten und Hochzeiten.
Ein Rückblick ins Jahr 1077
Die Geschichte der Festung beginnt im Jahr 1077, als sie zunächst als Burganlage errichtet wurde. Über die Jahre entwickelte sie sich aufgrund technischer Fortschritte in der Waffentechnik zu einer modernen Verteidigungsanlage. Der erste Erzbischof, Gebhard I., war verantwortlich für den Bau des ersten Haupthauses. Der Standort auf dem Mönchsberg stellte sich als strategisch günstig heraus, was zur Bedeutung der Festung beitrug.
Im Laufe der Jahrhunderte hinterließ Fürst-Erzbischof Leonhard von Keutschach einen erheblichen Einfluss auf die Gestaltung der Festung. Viele der heutigen Strukturen, einschließlich der Fürstenzimmer und der Georgskirche, sind auf seine Zeit zurückzuführen. Außerdem sorgte sein Interesse an der Zuckerrübe dafür, dass sein Wappen an vielen Stellen innerhalb der Burg zu finden ist. Seine Herrschaft brachte auch eine Vielzahl von Tieren auf die Festung, darunter weiße Pfaue, die zu einem Symbol seiner Zeit wurden.
Obwohl die Festung während der turbulenten Zeiten der Geschichte zahlreichen Bedrohungen gegenüberstand, wurde sie nie erfolgreich angegriffen. Hafner berichtet, dass vor allem politische Gefangene im Verlies untergebracht wurden, und dass die Festung während des Zweiten Weltkriegs unversehrt blieb. Ein bemerkenswerter Vorfall war der Bauernaufstand von 1525, dessen 500-jähriges Bestehen 2025 gefeiert wird.
Vielfältige Veranstaltungen zur Förderung des kulturellen Erbes
Heute zieht die Festung mit einem breiten Veranstaltungsangebot zahlreiche Besucher an. Um das Interesse an dieser kulturellen Stätte zu fördern, werden Events wie das Mittelalterfest oder spezielle Führungen angeboten. Ein besonders beliebtes Format sind die Feierabendführungen im November, die gezielt auf die Bedürfnisse der Salzburger Bevölkerung zugeschnitten sind. „Bei den Führungen haben die Menschen die Möglichkeit, geheime Winkel der Festung zu entdecken, wie etwa die Pfisterei oder den Weinkeller,“ erklärt Hafner.
Die Festung Hohensalzburg bleibt ein Symbol für die reichhaltige Geschichte und Kultur Salzburgs. Es ist ein Ort, der nicht nur für Touristen, sondern auch für die Menschen vor Ort von Bedeutung ist, und der weiterhin ihre Herzen erobert. Wer die Stadt besucht, sollte sich diesen faszinierenden Ort auf keinen Fall entgehen lassen. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und der Geschichte finden sich auf www.meinbezirk.at.