Die religiöse Gemeinschaft in Salzburg bereitet sich auf eine bedeutende Feier vor: Vom 20. bis 24. September wird das Fest der Diözesanheiligen Rupert und Virgil in der Erzdiözese Salzburg mit einem beeindruckenden Programm gefeiert. Der Erzbischof von Salzburg, Franz Lackner, wird am Dienstag, den 24. September, um 10 Uhr im Salzburger Dom einen Festgottesdienst zelebrieren. Diese Feierlichkeiten sind nicht nur eine Gelegenheit, sich auf religiöse Traditionen zu besinnen, sondern auch eine Möglichkeit, die lokale Kultur und Gemeinschaft zu erleben.
In der Umgebung des Domplatzes wird während dieser Tage auch der Rupertikirtag veranstaltet, ein farbenfrohes Fest, das an die Traditionen eines Domkirchweihfests erinnert. Besucher können sich auf zahlreiche Kirtagsbuden, Karussells und gastronomische Angebote freuen. In diesem Jahr werden noch weitere Attraktionen geboten, darunter Baustellenbesichtigungen im Kapuzinerkloster, eine Darbietung eines Breakdance-Ensembles im Dom sowie Konzerte in der Stiftskirche St. Peter. Auch Führungen durch den Dom, das Stift St. Peter, die Domschneiderei und das DomQuartier sind geplant, was ein spannendes Kulturprogramm verspricht.
Die Bedeutung von Rupert und Virgil
Aber was macht diese Feierlichkeiten so besonders? Ein Blick auf die Geschichte offenbart, dass der heilige Rupert eine zentrale Figur in der Salzburger Kirchen- und Kulturgeschichte ist. Er war der erste Bischof von Salzburg und der erste Abt des Stifts St. Peter. Rupert wird als Schutzpatron für Stadt und Land Salzburg verehrt, und sein Erbe wird in zahlreichen Kirchen innerhalb der Erzdiözese hochgehalten. Obwohl Rupert im Jahr 718 in seiner Heimatstadt Worms starb, wurden seine Gebeine seit dem 24. September 774 in Salzburg aufbewahrt, was seine untrennbare Bindung zur Region unterstreicht.
Zusammen mit dem heiligen Rupert wird auch der heilige Virgil gefeiert. Erentrudis, die erste Äbtissin vom Nonnberg, wird als eine der bedeutenden weiblichen Heiligen in Verbindung mit dem Fest angesehen. Sie war nicht nur eine religiöse Führerin, sondern auch eine Vorreiterin sozialer Initiativen. Ihre Verehrung zeigt, wie wichtig Frauen in der Kirchengeschichte von Salzburg sind. Eine Urkunde aus dem Jahr 788 belegt, dass Erentrudis, die im Kloster bestattet wurde, schon bald nach ihrem Tod als Heilige angesehen wurde.
„Kirche und Kirtag ergänzen sich gut“, sagt Dekanatsreferent Dominik Elmer. Dieses Zusammenspiel aus einem festen religiösen Kern und feierlichen Traditionen schafft ein stabiles Fundament für die Gemeinschaft. Wie ein Kettenkarussell, das einen stabilen Mittelpunkt benötigt, so braucht auch ein Kirtag einen Anker – und dieser Anker ist der Dom, der die Geschichte, den Glauben und die Werte der Gemeinschaft verkörpert.
Darüber hinaus wird die Erzdiözese auch alle Schaustellerinnen und Schausteller des Kirtags zu einem besonderen Frühstück im Bischofsgarten einladen. Diese Begegnungsmöglichkeiten fördern den Austausch und stärken das Gemeinschaftsgefühl, das während dieser festlichen Tage im Vordergrund steht.
Das Fest in Salzburg ist demnach nicht nur eine Feier des Glaubens, sondern auch ein lebendiges Zeugnis der Kultur und Traditionen der Region. Die Kombination aus Festgottesdiensten, kulturellen Angeboten und dem geselligen Beisammensein sorgt für eine bereichernde Erfahrung für alle Teilnehmer und Besucher.
Quelle: kathpress