Stadt Salzburg

Ein Leben mit dem Tod: Kurt Fastners Einsatz für Trauernde in Salzburg

Kurt Fastner, Diakon und Kriseninterventionsprofi, offenbart im Interview, wie er Familien in Salzburg in den dunkelsten Stunden des Lebens begleitet – von Todesnachrichten bis zu schmerzhaften Abschieden.

Kurt Fastner ist kein gewöhnlicher Diakon. Seit 17 Jahren trägt er diese Rolle, die weit über die traditionellen Aufgaben hinausgeht. Fastner ist auch ehrenamtlich für das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes in Salzburg tätig. Seine Arbeit umfasst die Unterstützung von Familien in extrem belastenden Situationen, einschließlich der Überbringung von Todesnachrichten und der Begleitung am Sterbebett. Er hilft dort, wo schwere Schicksalsschläge Menschen unvorbereitet treffen.

In einem kürzlichen Interview sprach Fastner über die Herausforderungen seiner Arbeit und die tiefen emotionale Eindrücke, die er im Laufe der Jahre gesammelt hat. „Wenn ich zu einem Einsatz komme, dann muss ich als allererstes das, was mich und die Menschen dort sprachlos macht, in Worte fassen. Ich muss die Wahrheit aussprechen“, erklärt der 62-Jährige, der in Adnet im Tennengau lebt.

Krisenintervention und persönliche Erfahrungen

Fastners Arbeit ist bemerkenswert; er hat die Ansichten über das Ende des Lebens und die damit verbundenen Emotionen in seinen zwölf Jahren beim Kriseninterventionsteam stark geprägt. Er ist Zeuge geworden des Wandels von Leben zu Tod und hat die Einzigartigkeit jeder Situation miterlebt. „Wir sind da bei Einsätzen, wenn es darum geht, Familien die schwersten Nachrichten zu überbringen. Oft sind wir zusammen mit der Polizei vor Ort. Es ist wichtig, dass die Angehörigen die drei Worte ‚Er ist tot‘ hören; das gibt ihnen die Möglichkeit, die Realität zu akzeptieren“, erläutert er.

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Er berichtet auch von Einsätzen, bei denen Menschen selbstbestimmt aus dem Leben scheiden oder nach schweren Unfällen Hilfe benötigen. Diese Erfahrungen, die sich oft in einem emotional aufgeladenen Umfeld abspielen, haben Fastner gelehrt, wie wichtig es ist, sowohl den Angehörigen als auch den Verstorbenen die nötige Achtung entgegenzubringen während dieser herausfordernden Zeiten.

„Eine besondere Herausforderung sind Fälle, in denen wir in Krankenhäusern unterstützen, wenn Maschinen abgeschaltet werden müssen. Der Abschied ist selten einfach, und wir müssen die Eltern während dieses letzten gemeinsamen Moments stützen“, so Fastner weiter.

Um die erlebten Herausforderungen zu bewältigen, spricht Fastner oft mit seiner Frau Annemarie, die ebenfalls in der Gesundheitsbranche tätig ist. „Ich kann ihr anvertrauen, was passiert ist, und das Gespräch hilft mir, alles zu verarbeiten“, erklärt Fastner. Auch innerhalb seines Teams stehen sich die Mitglieder zur Seite, um das psychische Gewicht ihrer Einsätze miteinander zu teilen.

In dem Gespräch geht es auch um die philosophischen Fragen des Lebens nach dem Tod. Fastner glaubt an eine Versprechen Gottes. „Ein Leben nach dem Tod ist das, was Gott in unserem Glauben versprochen hat und was uns auch Hoffnung geben kann, wenn wir mit dem Tod umgehen“, sagt er. Mit einem klaren Optimismus bekräftigt er seine Überzeugung, dass es etwas Größeres geben muss, kreiert aus der Sehnsucht der Menschen nach einem Himmel und der Wertschätzung für ihre Vorfahren.

Das Gespräch ist ein eindringlicher Einblick in die Realität des Lebens und Sterbens und die Bedeutung, die skeptische Fragen auch für die Lebenden haben. An den Gedenktagen Allerheiligen und Allerseelen, an denen an die Verstorbenen gedacht wird, zeigt sich das Bedürfnis der Menschen, ihre Verbindung zur anderen Seite des Lebens zu wahren.

Fastners Einsätze führen ihn oft an die Grenzen menschlicher Erfahrung, und es ist klar, dass seine Rolle als Diakon mehr bedeutet, als nur den Gläubigen zu dienen. Er gibt den Menschen Hoffnung, auch in den dunkelsten Momenten, und hilft dabei, die Konfrontation mit dem Verlust und den Übergang zum Neuem zu navigieren.

Wer mehr über seine Gedanken und Erfahrungen erfahren möchte, sollte das vollständige Interview über die Herausforderungen und die menschliche Psychologie von Fastner und dem Kriseninterventionsteam auf www.salzburg24.at nachlesen.


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Quelle
salzburg24.at

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