Stadt Salzburg

Debatte um den S-Link: Stimmen Salzburgerinnen und Salzburger ab?

Der S-Link sorgt in Salzburg für Zündstoff: In drei Tagen stimmen 250.000 Bürger über das umstrittene Milliarden-Projekt ab – werden die Gegner oder die Befürworter gewinnen?

In der Stadt Salzburg sowie in den umliegenden Regionen stehen die Menschen vor einer wichtigen Entscheidung: die Bürgerbefragung über das umstrittene Verkehrsprojekt S-Link. Mit nur noch drei Tagen bis zur Abstimmung beschäftigen sich sowohl Befürworter als auch Gegner intensiv mit den Argumenten rund um das Vorhaben. Rund 250.000 wahlberechtigte Bürger sind betroffen, doch die Frage bleibt, wie viele tatsächlich ihre Stimme abgeben werden. Die Wahlbeteiligung ist ungewiss und hängt stark von dem allgemeinen Interesse und der Mobilisierung der Bevölkerung ab.

Ein Blick auf frühere Bürgerbefragungen kann vielleicht einen Anhaltspunkt geben. Bei der letzten Umfrage am 26. November 2023, die ebenfalls in der Stadt Salzburg stattfand, lag die Wahlbeteiligung bei lediglich 22,35 Prozent. Von 113.578 Stimmberechtigten nahmen nur etwa ein Fünftel aktiv an der Wahl teil, und das Ergebnis sprach sich mit 58,3 Prozent gegen das Milliardenvorhaben aus. Diese Trends scheinen sich auch in der Vergangenheit fortzusetzen, wie etwa bei der Bürgerbefragung zum Ausbau der Mönchsberggarage im Sommer 2022, bei der lediglich 21,98 Prozent an die Urnen gingen.

Wohl oder übel, der S-Link?

Was genau ist der S-Link? Es handelt sich um eine geplante Verlängerung der Salzburger Lokalbahn, die teilweise unterirdisch verlaufen soll. Diese 17 Kilometer lange Strecke soll vom Hauptbahnhof bis nach Hallein führen. An einer bestimmten Stelle, die noch nicht festgelegt ist, soll der S-Link an die Oberfläche kommen. Die geschätzten Kosten variieren zwischen 1,9 und 2,8 Milliarden Euro, abhängig von der endgültigen Trasse. Ein zentraler Punkt des Projektes ist die Frage: „Soll das Land Salzburg darauf hinwirken, dass im Interesse der Verkehrsentlastung die Verlängerung der Lokalbahn bis Hallein (S-LINK) umgesetzt wird?“

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In den letzten Tagen gab es bereits eine rege Teilnahme an der Abstimmung: Über 25.000 Wähler haben ihre Stimme per Wahlkarte abgegeben. Bei genauerer Betrachtung verteilen sich diese Stimmen fast gleichmäßig auf die Stadt Salzburg, den Flachgau und den Tennengau. Die von „ORF Salzburg“ veröffentlichen Zahlen zeigen, dass nahezu jede zehnte wahlberechtigte Person bereits ihre Entscheidung getroffen hat.

Meinungen am Hauptbahnhof

Um ein Gefühl für die Stimmung unter den Bürgern zu bekommen, hat ein Reporterteam am Donnerstagmorgen am Salzburger Hauptbahnhof Umfragen durchgeführt. Die Umfragen ergaben, dass die meisten bereits eine klare Entscheidung getroffen hatten, und zwar gegen das S-Link-Projekt. Eine Befragte aus Bürmoos betonte, dass ihr und ihrem Mann das Projekt „gar nichts bringt“, da sie bereits gut mit dem Zug angebunden sind und die Verkehrsbelastung nicht gelöst werde. Die Ambivalenz war bei anderen deutlich: Einige hatten entschieden, auszutragen, während andere sich noch unschlüssig zeigten. Ein Studierender äußerte, er sei hin- und hergerissen und werde sich „sehr kurzfristig“ entscheiden.

Am kommenden Sonntag haben die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Salzburg, des Tennengaus und des Flachgaus die Möglichkeit, ihre Stimme zur Frage des S-Links abzugeben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Mobilisierung und das öffentliche Interesse auf die Wahlbeteiligung auswirken. Angesichts der vorherigen Erfahrungen mit Bürgerbefragungen könnte die Entscheidung spannender und unvorhersehbarer werden, als viele denken.

Das Projekt S-Link sorgt somit für hitzige Diskussionen und unterschiedliche Meinungen unter den Bürgern. Ob sich die Beteiligung auf ein höheres Niveau heben lässt als in der Vergangenheit, bleibt die große Unbekannte in dieser Debatte.

(Quelle: SALZBURG24)

Quelle/Referenz
salzburg24.at

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