Die Wiener Staatssekretärin für Digitalisierung, Jugend und Zivildienst, Claudia Plakolm, befindet sich aktuell auf einer Tour durch Österreich, um den direkten Kontakt zu den Bürgern zu intensivieren. Mit ihrem Engagement will sie nicht nur die Wünsche und Erwartungen der Bevölkerung erfassen, sondern auch als JVP-Bundesobfrau im Gespräch bleiben. Plakolm betont, wie essenziell eine direkte, „analoge“ Kommunikation ist, um die Menschen vor Ort zu erreichen und ihre Anliegen zu verstehen.
„Mir ist es wichtig, mit den Menschen direkt, quasi in einer ‚analogen‘ Weise in Kontakt zu treten. Deswegen bin ich auch so viel unterwegs“, erklärt die Politikerin. Das Besondere an diesem Ansatz ist, dass sie Social Media als Unterstützungsinstrument sieht. „So kann die Politik zeigen, dass sie nahbar und unkompliziert ist“, fügt sie hinzu und schildert, wie wichtig die Rückmeldungen der Jugendlichen sind.
Wohnen als drängendes Thema
Ein weiteres zentrales Anliegen, das während der Gespräche immer wieder zur Sprache kommt, ist das Thema Wohnen, insbesondere in Salzburg. Maximilian Aichinger, der Obmann der Salzburger JVP, hebt hervor, dass das Problem der hohen Miet- und Immobilienpreise für viele junge Menschen eine ernsthafte Herausforderung darstellt. „In Salzburg bleibt leistbares Wohnen ein zentrales Thema. Wir setzen uns daher für konkrete Maßnahmen ein, um den Wohnraum für junge Menschen wieder leistbar zu machen“, erklärt Aichinger und fordert verstärkte Investitionen in geeigneten Wohnraum.
Das Ziel ist es, Wohnungen zu schaffen, die speziell auf die Bedürfnisse von Berufseinsteigern und Studierenden zugeschnitten sind. Diese sollen nicht nur leer stehen, sondern aktiv bewohnt werden können und so jungen Menschen den Start ins Berufsleben erleichtern. „Wir wollen Anreize schaffen, damit mehr private Investoren in den Bau von leistbaren Wohnungen investieren“, so Aichinger weiter.
Radikalisierung entgegenwirken
Ein wichtiger Punkt von Plakolms Berichterstattung ist die zunehmende Radikalisierung in Gesellschaftsgruppen, insbesondere im Kontext des politischen Islamismus. Hier wird gemeinsam mit Influencern der gegenteiligen Richtung gearbeitet, um dieser Gefährdung entgegenzuwirken. „Wir arbeiten daher mit der offenen Jugendarbeit sowie mit der Jugend-Beratungsstelle für Extremismus zusammen“, informiert Plakolm und zeigt auf, dass der Dialog ein Schlüssel zur Aufklärung ist.
In vielen dieser Maßnahmen wird die Jugend als Zielgruppe bewusst einbezogen. Plakolm verdeutlicht, dass es wichtig ist, die jungen Menschen für solche Themen zu sensitiveren und sie aktiv in die Gemeinschaft einzubinden. Der Einfluss von Influencern spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn sie können direkt auf junge Menschen zugehen und diese in den Diskurs einbeziehen.
Breitbandausbau als Standortfaktor
Ein weiterer wesentlicher Aspekt von Plakolms Mission ist der Breitbandausbau. Sie bezeichnet die Verbesserung der Datenleitungen, vor allem in ländlichen Regionen, als einen bedeutenden Standortfaktor für ganz Österreich. „Ziel ist es, eine Regionen-Gerechtigkeit herzustellen“, erklärt sie und kündigt weitere Fördermittel in Höhe von 16,8 Millionen Euro für das Land Salzburg an.
Insgesamt belaufen sich die Investitionen auf rund 39 Millionen Euro, die in 28 Gemeinden im Flachgau und Tennengau sowie in der Stadt Salzburg eingesetzt werden sollen. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, dass auch ländliche Gebiete von der digitalen Infrastruktur profitieren und somit ein Stück weit an Urbanität gewinnen.
Daten und Fakten im Überblick
Aspekt | Details |
---|---|
Veranstaltung | Österreichweite Tour von Claudia Plakolm |
Wichtige Themen | Wohnen, Radikalisierung, Breitbandausbau |
Besonderheiten | Direkter Kontakt mit Bürgern, Social Media Integration |
Investitionen | 39 Millionen Euro für den Breitbandausbau |
Durch diese Kombination an verschiedenen Ansätzen und den direkten Austausch mit den Menschen möchte Plakolm sicherstellen, dass die politische Landschaft nicht nur informiert, sondern auch nahbar bleibt. Ihre Tour ist Teil einer größeren Strategie, um junge Menschen zu erreichen, ihre Bedenken anzuhören und effektive Lösungen zu bieten.
Die Herausforderungen beim Ausbau des Breitbandnetzes
Der Breitbandausbau stellt nicht nur eine Möglichkeit dar, die digitale Kluft zwischen Stadt und Land zu verringern, sondern bringt auch spezifische Herausforderungen mit sich. Besonders in ländlichen Gebieten sind oft geographische und infrastrukturelle Gegebenheiten Hemmnisse. Der Zugang zu schnellem Internet ist für viele Unternehmen und Privatpersonen entscheidend, um konkurrenzfähig zu bleiben und moderne Lebensstandards aufrechtzuerhalten.
Die Herausforderungen sind vielfältig: Hohe Kosten für den Ausbau, unzureichende wirtschaftliche Anreize für private Anbieter und die Notwendigkeit, bestehende, oft veraltete Infrastrukturen zu modernisieren. In diesem Zusammenhang sind Fördermittel von staatlicher Seite, wie die von Plakolm angekündigten 39 Millionen Euro, unerlässlich, um Anreize zu schaffen und den Prozess zu unterstützen.
Statistiken zur digitalen Infrastruktur in Österreich
Aktuelle Statistiken zeigen, dass Österreich in Bezug auf die digitale Infrastruktur relativ gut abschneidet. Laut dem Österreichischen Statistischen Bundesamt nutzen rund 88% der Haushalte in Österreich das Internet. Dennoch gibt es große Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Während in städtischen Regionen fast jeder Haushalt Zugang zu Hochgeschwindigkeitsinternet hat, sind es in ländlichen Gebieten oft weniger als 60%. Diese Diskrepanz verdeutlicht die Notwendigkeit gezielter Programme für den Breitbandausbau in unterversorgten Regionen.
Zusätzlich hat eine Umfrage des Europäischen Kommission ergeben, dass 70% der Österreicher eine Verbesserung der digitalen Infrastruktur als wichtig erachten, um die Lebensqualität und die wirtschaftliche Entwicklung zu steigern. Diese Zahlen zeigen, dass die Bevölkerung die Relevanz und Dringlichkeit des Themas erkannt hat und eine proaktive Politik fordert.