
In einem besorgniserregenden Fall hat eine junge Frau aus der Türkei, die mit ihren beiden Kindern in ein Frauenhaus in Hamburg geflohen war, vor etwa zwei Wochen eine Rückkehr nach Österreich antreten müssen. Die Situation ist komplex und von Sorgen um die Sicherheit der Familie geprägt. Während die Frau und ihre zwei Kinder, im Alter von sechs und acht Jahren, mittlerweile in der Nähe von Salzburg leben, kämpfen sie gegen verschiedene Herausforderungen und suchen Unterstützung.
Die Frau war in Hamburg vor ihrem gewalttätigen Ex-Partner geflüchtet, der in ihrer neuen Umgebung in Österreich ebenfalls gemeldet ist. Die Hamburger Frauenhäuser hatten ihr geraten, Beratungsstellen in der Nähe aufzusuchen, um Hilfe zu erhalten. Ein Mitarbeiter des Frauenhauses äußerte, dass die Frau in einer Einrichtung untergebracht ist, die nicht sicher vor ihrem Ex-Partner ist, was die Ängste der Familie nur verstärkt. Die junge Mutter schätzt ihre Situation als sehr belastend ein: Sie spricht wenig Deutsch, hat kein stabiles Internet und kann kaum auf finanzielle Ressourcen zurückgreifen.
Sicherheitsbedenken in Österreich
Die Abschiebung der Familie geschah nach einem Routine-Termin im Ausländeramt. Am 28. Oktober wurden sie von der Polizei in Gewahrsam genommen und noch in der Nacht nach Österreich gebracht. Kritische Stimmen, insbesondere von der Linksfraktion in der Hamburger Bürgerschaft, haben das Vorgehen des Hamburger Ausländeramts in Frage gestellt und die Umstände der Abschiebung als problematisch dargestellt.
Besorgniserregend ist auch, dass trotz eines vom Ausländeramt geäußerten Vertrauens in die Sicherheit der Frau und ihrer Kinder in Österreich, die weiteren Details zur tatsächlichen Unterbringung unklar bleiben. Eine Sprecherin des österreichischen Bundesinnenministeriums gab zu verstehen, dass aus Datenschutzgründen keine Auskunft über den Aufenthaltsort der Familie erteilt werden kann. Diese Unsicherheit führt zu zusätzlichen Sorgen um das Wohlergehen der Frau und ihrer Kinder.
Das Ziel der Rückkehr
Das Hamburger Frauenhaus entblößt, dass die Frau ohnehin plant, freiwillig in die Türkei zurückzukehren. Der Asylantrag in Deutschland wurde abgelehnt, was die Erwartungen bezüglich ihrer Rückkehr komplizierter macht. Die Frau beabsichtigte, auf Wunsch ihres Ex-Partners ihr Heimatland zu verlassen. Es wird jedoch argumentiert, dass die Abschiebung nach Österreich einen unnötigen Umweg darstellt, der die Rückkehr weiter verzögern könnte. Das Hauptziel der Unterstützungsarbeit der Frauenhäuser war es, den Rückweg in die Türkei so sicher und schmerzfrei wie möglich zu gestalten.
Zusammengefasst werfen die Umstände rund um die Abschiebung und die Sicherheit der Familie viele Fragen auf und verdeutlichen die Schwierigkeiten, mit denen geflüchtete Menschen in der aktuellen Situation kämpfen. Die Wiener Behörden scheinen bislang nicht in der Lage zu sein, ein klares Bild der Situation zu bieten. Die junge Frau hat bis dato keine der Beratungsstellen in Salzburg kontaktiert, was weitere Sorgen hinsichtlich ihrer psychischen und physischen Sicherheit aufwirft.
Der Fall zeigt die Herausforderungen, vor denen geflüchtete Frauen stehen, und das Versäumnis der offiziellen Stellen, ihnen angemessen Schutz und Unterstützung zu bieten. Die Einhaltung internationaler Abkommen wie der Istanbul Konvention ist dabei von entscheidender Bedeutung, um Schutz vor Gewalt zu gewährleisten. Die frauenpolitische Referentin der Organisation Pro Asyl, Andrea Kothen, betont, dass sowohl Deutschland als auch Österreich verpflichtet sind, Frauen in Not Schutz zu bieten und ihnen Zugang zu Hilfsangeboten zu ermöglichen.
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