Im Gedenken an die verheerenden Angriffe im Zweiten Weltkrieg wurde am Mittwoch, den 16. Oktober 2024, der 80. Jahrestag des ersten Bombenangriffs auf die Stadt Salzburg begangen. An diesem schicksalhaften Montag entfaltete sich das Grauen, als 50 US-amerikanische Bomber mehr als 500 Bomben über der Stadt abwarfen. Der Angriff forderte etwa 250 Menschenleben und hinterließ zahlreiche Zerstörungen in der beliebten Mozartstadt.
Das Nonntal, das Kaiviertel und das Stadtgebiet Itzling waren besonders stark betroffen. Historische Wahrzeichen, wie die Kuppel des Salzburger Doms und das damalige Salzburger Museum Carolino Augusteum, wurden erheblich beschädigt. Diese umfassenden Zerstörungen führten dazu, dass zahlreiche Kulturgüter unwiederbringlich verloren gingen.
Erinnerungen an den Schrecken
Eine lebendige Erinnerung an diesen Tag ist Peter Branner, der als viereinhalbjähriger Junge die Ereignisse miterlebte. Er beschreibt die Situation im Neutorstollen, wo sich seine Familie versteckte: „Es herrschte Dunkelheit – nur eine kleine Lampe hing an der Decke.“ Nach Stunden der Angst kam er um Nachmittag ins Freie und sah das Ausmaß der Zerstörung: „Die Kuppel des Doms war weg, und die Kaigasse war ein rauchendes Trümmerfeld.“ Die Geräusche der Explosionen und die herrschende Todesangst konnten sich tief in seinem Gedächtnis verankern.
Die Luftangriffe auf Salzburg waren Teil einer größeren Strategie der Alliierten, um militärische Transportwege zu blockieren. Historiker Johannes Hofinger erklärt, dass insgesamt während des Konflikts bis Mai 1945 15 Luftangriffe auf Salzburg verzeichnet wurden, bei denen über 9.000 Bomben abgeworfen wurden. Gleichfalls verloren etwa 550 Menschen ihr Leben, und viele Häuser wurden beschädigt oder zerstört, was zu einer massiven humanitären Krise in der Region führte.
Das Stadtarchiv als Gedächtnis der Stadt
In den letzten Jahrzehnten hat sich das Stadtarchiv Salzburg intensiv mit den Luftangriffen und deren Folgen beschäftigt. Die Publikation „Bomben auf Salzburg“, die bereits zum 50. Jahrestag erschien, gilt als Standardwerk zur Geschichte des Luftkriegs in der Stadt. Sabine Veits-Falk, Leiterin des Stadtarchivs, betont die Wichtigkeit der persönlichen Erinnerungen der Überlebenden: „Wir sind dankbar, dass uns die Menschen ihre Geschichten mitteilen und Erinnerungsstücke anvertrauen.“ Diese Erzählungen tragen zu einem besseren Verständnis der traumatischen Erlebnisse der Salzburger Bevölkerung während des Kriegs bei.
Bürgermeister Bernhard Auinger kündigte an, dass anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsendes im Mai 2025 eine Ausstellung in der Wolf-Dietrich-Halle im Schloss Mirabell geplant sei. Diese Ausstellung soll das Ende von Krieg und NS-Herrschaft sowie das Alltagsleben im Jahr 1945 beleuchten. „Wir als Stadt Salzburg stellen uns also weiterhin unserer NS-Vergangenheit,“ betont Auinger.
Für weitere Informationen zu diesem wichtigen historischen Thema bietet der Bericht auf www.meinbezirk.at viele interessante Einblicke und Details.