Die Spiegelneuronen, die für das Nachahmen verantwortlich sind, werden von Stefan Kaegi von Rimini Protokoll, Sasha Waltz und ihrer Tanzcrew bei den Salzburger Festspielen erforscht. Bei diesem interaktiven Stück steht das Publikum im Mittelpunkt und wird dazu ermutigt, Bewegungen nachzumachen und so ein Gesamtkörpergefühl zu erleben.
Im Zuschauerraum können räumliche Nähe und soziale Kompetenzen Herausforderungen darstellen, während die Forscher aus dem Off Einblicke in die Spiegelneuronenforschung geben. Die Idee, dass Imitation Lernen ist, wird betont, ebenso wie die Rolle von Nachahmung in Bezug auf gesellschaftliche Normen und Individualismus.
Durch die Inszenierung mit Licht und Musik wird die Gruppendynamik sichtbar gemacht, wobei Fragen der Allianzen, Parteibildung und das Gefühl, als Teil einer Gemeinschaft zu agieren, im Fokus stehen. Dabei wird deutlich, dass die Spiegelneuronenforschung seit Jahrzehnten ein wissenschaftliches und spekulatives Thema ist, das Einblicke in das komplexe Zusammenspiel von Nachahmung und individuellem Verhalten bietet.
Regisseur Stefan Kaegi führt die Zuschauer durch die unterschiedlichen Facetten der Spiegelneuronenforschung, wobei betont wird, dass jeder eine individuelle Grenze hat, wenn es ums Imitieren geht. Am Ende des Stücks werden die Besucher mit Gedanken über Eigenart und das Verlangen nach Außergewöhnlichkeit entlassen, was den Abend mit einer nachdenklichen Note abschließt.
