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Skulpturen im Schatten der Vergangenheit: Thoraks umstrittene Kunstwerke

Josef Thorak, einst der am meisten geschätzte Bildhauer des Dritten Reiches, bleibt eine kontroverse Figur in der österreichischen Kunstgeschichte. Energetisch auf den Höhen seines Schaffens umgesetzt von Adolf Hitler, schuf Thorak monumentale Skulpturen, die im gesamten Reich zur Zierde der öffentlichen Plätze dienten. Die Höhepunkte seiner Karriere waren riesige, bis zu 18 Meter hohe Figuren, die große Gewichtungen von bis zu 1.000 Tonnen aufwiesen. Thorak wurde von den Nationalsozialisten in ein angesehenes Amt berufen; dennoch ist sein Erbe mit dem Schatten der Geschichte belastet, da er sich als opportunistischer Künstler herausstellte, der die Ästhetik des Regimes vollends bediente, wie Johannes Hofinger aus dem Salzburger Stadtarchiv berichtete. Thoraks berühmte Skulptur des Mediziners Paracelsus steht im Kurgarten von Salzburg und zeugt von seiner Verbindung zur Stadt.

Nach dem Krieg versuchte Thorak, seinen Ruf abzustreifen und kehrte zunächst in den Hintergrund zurück. Letzte Woche wurde dessen bemerkenswerter Werdegang von der Webseite Time aufgegriffen, als er in Bayern aufgrund seiner Entnazifizierung wieder in die Öffentlichkeit trat. Trotz seiner einstigen Größe waren seine Rückkehrversuche nicht ohne Schwierigkeiten; das Publikum war ihm gegenüber kritisch eingestellt. Seine Arbeiten, darunter das 12 Fuß hohe Paracelsus-Denkmal aus dem Jahr 1940, fanden nicht die Anerkennung, die Thorak sich erhoffte. Experten bemerkten, dass seine monumentalen Skulpturen eher für kleine Porzellanfiguren geeignet wären als für die Platzgestaltung Salzburgs. Der Künstler selbst wich den vereinfachenden Beurteilungen nicht aus und stellte fest, dass Hitler ein feines Gespür für seine Kunst hatte.

Kontroverse um Straßennamen

Das Bild, das Thorak hinterließ, wird aktuell verstärkt von der Salzburger Stadtpolitik diskutiert. Morgen wird im Stadtsenat über die Umbenennung einer Stiege von der Reichenhaller Straße auf den Mönchsberg debattiert. Hierbei liegt der Vorschlag auf dem Tisch, diese nach Alma Rose zu benennen, einer berühmten Geigerin, die während der Zeit des Nationalsozialismus im Frauenorchester von Auschwitz wirkte und dort ums Leben kam. Diese Vielzahl der Impulse verdeutlicht, wie bedeutend das Erbe von Künstlern wie Thorak auch heute noch die Diskussion über Erinnerungs- und Ehrungsformen beeinflusst.

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Salzburg, Österreich
Beste Referenz
salzburg.orf.at
Weitere Quellen
time.com

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