Salzburg

Sicher vor Unwettern: So schützt der Lungau seine Wildbäche und Lawineneinzugsgebiete

Wildbach- und Lawinenverbauung im Lungau/Ennspongau: Schutz vor lokalen Unwetterereignissen und gezielte Prävention

Die diesjährigen Sommermonate waren von ungewöhnlich milden Wetterverhältnissen geprägt, schien es doch, als sei der Lungau von starken Unwettern verschont geblieben. Während zwischen St. Johann und Wagrain ganze Straßenteile weggespült wurden und in Kremsbrücke im Juli sogar ein Zivilschutzalarm ausgelöst wurde, blieb der Lungau selbst von größeren Unwettern weitestgehend verschont. Markus Moser, Gebietsbauleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV), betonte die Ausnahmesituation: „Dieser Sommer war wirklich außergewöhnlich. Wir hatten im Lungau Glück und blieben von schweren Unwetterereignissen verschont. Im Ennspongau hingegen hatten wir bereits verschiedene Ereignisse zu verzeichnen.“

Der Lungau und Ennspongau sind für die Wildbach- und Lawinenverbauung wichtige Einsatzgebiete, da hier alle Gewässer, die vom Land Salzburg als Wildbäche eingestuft sind, bearbeitet werden. Im Lungau sind über 200 Wildbäche und 234 Lawineneinzugsgebiete verzeichnet. Im benachbarten Pongau sind es noch einmal 206 Wildbäche. Besonders auffällig ist die Zunahme lokaler Unwetterereignisse, wobei ortsfeste Gewitterzellen stärker und häufiger auftreten. Diese Entwicklungen fordern auch die WLV heraus. Markus Moser erklärt: „Für die meisten Starkregenereignisse im Lungau sind wir gut gerüstet. Schwierig wird es erst ab 50 bis 100 Litern Niederschlag, dann kommen unsere Schutzbauten zum Einsatz.“

Besonders in Erinnerung ist die schwere Unwetterkatastrophe im November 1966, als der südliche Lungau von einer heftigen Überschwemmung betroffen war. Seitdem hat sich viel getan, und die WLV arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung der Schutzmaßnahmen. Ein Beispiel dafür ist der Nahendfeldgraben in Zederhaus, an dem in den letzten Jahren regelmäßige Ereignisse dokumentiert wurden. Dank Sanierungsmaßnahmen und verbesserten Schutzbauten konnte die Gefahr bereits minimiert werden.

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In verschiedenen Gemeinden werden gezielt Projekte umgesetzt, um die Schutzmaßnahmen zu erweitern und zu verbessern. Ein solches Beispiel ist das Projekt beim Vorderegggraben in Göriach, bei dem die Kapazität des Unterlaufs vergrößert wurde, um zukünftige Überschwemmungen zu verhindern. Diese Maßnahmen sind insgesamt Teil eines umfassenden Schutzkonzepts, das die Wildbach- und Lawinenverbauung für die Regionen Lungau und Ennspongau entwickelt hat. Bis in die nächsten Jahre sind bereits zahlreiche Projekte geplant und geben den Bewohnern Sicherheit in Zeiten zunehmender Extremwetterereignisse.

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