Ein starker Wetterumschwung hat Mitteleuropa getroffen, nachdem in der Vorwoche sommerliche Temperaturen um die 30 Grad vorherrschten. Ungeachtet der Sommersonne, die viele Menschen zum Schwitzen brachte, entwickelten sich am vergangenen Wochenende über Italien gewaltige Gewitterwolken, die sintflutartige Regenfälle mit sich brachten. In einigen Regionen, insbesondere in der Toskana, kam es dadurch zu Überschwemmungen, die die lokale Infrastruktur erheblich schädigten.
Ein schuldiger Teil dieses unbeständigen Wetters ist das sogenannte Vb-Tief, ein meteorologisches Phänomen, bei dem sich ein Tiefdrucksystem vom westlichen Mittelmeer in Richtung Osten bewegt und dabei auf kalte Luft aus dem Norden trifft. Der Meteorologe Cristian Resch von Geosphere Austria erklärte, dass diese Wetterlage zu intensiven Niederschlägen führen kann, mit potenziellen Auswirkungen auf die betroffenen Regionen in Österreich, insbesondere Salzburg. Bei Betrachtung vergangener Ereignisse sind die verheerenden Hochwasser, die Salzburg in den Jahren 2002 und 2013 heimsuchten, direkt mit solch einer Vb-Wetterlage in Verbindung zu bringen.
Mögliche Auswirkungen auf Salzburg
Die Situation in Salzburg bleibt vorerst ungewiss. Erste Auswirkungen des Vb-Tiefs könnten bereits am Donnerstag spürbar werden, während die genaue Beeinträchtigung Salzburgs noch nicht festgelegt ist. Resch erläuterte, dass, falls das Tief nach Rumänien abzieht, Salzburg weitgehend verschont bleiben könnte, während der Osten Österreichs möglicherweise starke Niederschläge verzeichnen müsste. Bei einer anderen Entwicklung, wo das Tief in der Nähe Ungarns verweilt, könnte ganz Österreich heftig unter Niederschlägen leiden.
Für den Rest der Woche hat Geosphere Austria bereits eine Niederschlagswarnung für Salzburg ausgesprochen. Es wird erwartet, dass am Donnerstag zwischen 20 und 40 Litern Regen pro Quadratmeter fallen, gefolgt von einer vorübergehenden Beruhigung am Freitag. Am Wochenende, abhängig von der Bewegung des Vb-Tiefs, könnten die Niederschläge auf 60 bis 80 Liter pro Quadratmeter ansteigen, insbesondere in den östlichen Tauern, wie dem Tennengau und Pongau.
Schneefallgrenze und Wetterbedingungen
Zusätzlich wird am Donnerstag die Schneefallgrenze auf 1.200 bis 1.300 Meter sinken, was bedeutet, dass stadtnahe Berge wie Gaisberg und Untersberg in einer weißen Decke erscheinen könnten. Diese Veränderung der Schneefallgrenze hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Resch betonte, dass Niederschlag in Form von Schnee die Gefahr von Hochwasser mindert, weil das Wasser langsamer abläuft. Andererseits könnte starker Schneefall gemeinsam mit Wind zu Schäden an Bäumen und Stromversorgungsleitungen führen, insbesondere in hochgelegenen Siedlungsgebieten.
Die genauen Auswirkungen auf das Hochwasserpotenzial in Salzburg sind jedoch noch nicht vollständig absehbar. Die Prognosen sind ungewiss und müssen weiterhin beobachtet werden. Meteorologe Resch wies darauf hin, dass die Wettermodelle derzeit noch inkonsistent sind, was bedeutet, dass die Vorhersagen sich in den kommenden Tagen ändern könnten.
