Ein aufregendes Kulturereignis steht den Musikliebhabern in St. Johann bevor. Am Donnerstag um 20 Uhr eröffnet das Herbstlärm-Festival mit einem besonderen Abend, der die Geschichte und den Geist des Stubnblues in den Vordergrund stellt. Diese Darbietung wird von der Band, die früher unter der Leitung des verstorbenen Willi Resetarits stand, gestaltet. Trotz neuer Besetzung werden die klassischen Stubnblues-Lieder auf erfrischende Weise interpretiert, während auch kreative Neuschöpfungen nicht fehlen werden. Folgender Höhepunkt wird von „The Lettners Combo“, die mit ihrer erdigen Roots-Music für den passenden Abschluss sorgen, eingeleitet.
Diese Kulturevents sind in St. Johann nicht nur eine Tradition; sie sind auch Ausdruck der lebendigen Kunstszene der Region. Friedl Göschel, der Obmann der Kulturplattform, hebt das bemerkenswerte Programm hervor, das von jungen, talentierten Künstlerinnen geprägt wird. Insbesondere die „Cousines like Shit“, bestehend aus Hannah und Laura Breitfuss, haben mit ihrer innovativen Musik, die sie als „Avant Trash“ bezeichnen, bereits internationale Bühnen in den USA betreten und präsentieren sich am Samstag um 20 Uhr zusammen mit ihrer Bassistin Lisa Maria Weinberger und Drummerin Lilian Mira Kaufmann.
Ein Festival der Talente
Der Auftakt des Festivals ist gerade erst der Anfang. Am Freitag werden bereits die deutschen Indie-Rocker von „Jon Doe“ und die Funkband „Mary Jane’s Soundgarden“ die Bühne betreten. Friedl Göschel betont, dass an keinem der Abende eine klare Trennung zwischen Vorband und Headliner erkannt werden kann. Dies verdeutlicht, dass alle Gruppen auf einem hohen musikalischen Niveau agieren und das Publikum auf ihre Kosten kommen wird.
Ein weiterer Höhepunkt des Festivals wird durch „Der Nino aus Wien“ gesetzt, der am Samstag um 22 Uhr für den musikalischen Abschluss sorgen wird. Der Liedermacher ist zurück in St. Johann und bringt seine besondere Art des Wienerliedes mit, welche bereits die FM4-Charts dominierte und ihm zahlreiche Preise einbrachte. Göschel glaubt, dass das charmante und familiäre Ambiente des Festivals viele Künstler anzieht, die gerne wiederkommen und ihre Musik dort präsentieren.
Vielfältige kulturelle Angebote
Die Kulturplattform in St. Johann beschränkt sich jedoch nicht nur auf Musik. Ihr Angebot reicht bis in den Januar des kommenden Jahres und beinhaltet eine Vielzahl an Aktivitäten, von Workshops über Kinderveranstaltungen bis zu klassischen Konzerten und Lesungen. Auch lokale Künstlerinnen und Künstler finden hier Raum, um ihre Werke vorzustellen. Ein besonders interessantes Event findet am 31. Oktober statt, wenn die Wissenschafterin des Jahres 2024, Andrea Fischer, gemeinsam mit der GeoSphere-Meteorologin Claudia Riedl über den Klimawandel diskutieren wird. Zudem wird O.P. Zier am 7. November eine Sammlung seiner Kolumnen präsentieren, begleitet von musikalischen Darbietungen.
Außerhalb des Herbstlärm-Festivals wird es ebenfalls einladende musikalische Erlebnisse geben. Am 15. November wird das Halleiner Gitarrenfestival unter der Leitung des erfahrenen Musikers Helmut Jasbar in der Kulturplattform stattfinden. Für die Neuankömmlinge gibt es viel zu entdecken, während „Anna Mabo“ am 28. Dezember ihr aktuelles Album vorstellen wird. Das Winterprogramm wird schließlich von drei bekannten Innergebirglern am 17. Januar abgeschlossen, die in Form von Soloprojekten ihr musikalisches Können zeigen.
Ein herbstliches Kulturevent in St. Johann
Dieses Festival ist ein Zeichen für die lebendige Kunstszene in St. Johann, die nicht nur aus Musik, sondern auch aus Gesprächen und Workshops besteht. Solche Veranstaltungen sind unerlässlich, um die Kreativität und den Austausch in der Gemeinschaft zu fördern. Das Herbstlärm-Festival, das am Donnerstag beginnt, ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wichtige kulturelle Aktivitäten die lokale Identität bereichern und aufblühen lassen können. Die Vorfreude auf ein vielfältiges Programm zeigt, dass die Kulturplattform St. Johann sowohl Künstler als auch Publikum zusammenbringt, um unvergessliche Erlebnisse zu schaffen.
Historische Parallelen im Musikbereich
Die Entwicklung lokaler Musikfestivals hat in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung zugenommen, wobei viele Veranstaltungen versuchen, eine Balance zwischen Tradition und Innovation zu finden. Ähnlich wie das Aufkommen des Festivals in St. Johann gibt es historische Vorbilder, wie beispielsweise das Donauinselfest in Wien, das seit 1984 jährlich Besucher anzieht. Dieses Festival begann als kleines Event und entwickelte sich über die Jahre zu einem der größten freien Festivals Europas, das Künstler und Publikum aus verschiedenen Musikrichtungen anzieht.
Beide Festivals teilen das Ziel, eine Plattform für aufstrebende Künstler zu bieten, während sie gleichzeitig etablierte Namen in der Musikszene einladen. Ein klarer Unterschied ist jedoch die lokale Ausrichtung von Veranstaltungen wie dem Herbstlärm-Festival in St. Johann, das stark von der regionalen Kultur und den Persönlichkeiten geprägt ist.
Relevante Statistiken zur Musikszene
Die Bedeutung von Musikfestivals für die lokale Wirtschaft kann nicht unterschätzt werden. Laut einer Studie der European Festival Association eröffnen Festivals nicht nur Künstlern neue Möglichkeiten, sondern bringen auch signifikante Einnahmen für die Region mit sich. Eine Analyse ergab, dass in Österreich die jährlichen Ausgaben für Festivals bei über 217 Millionen Euro liegen, was sowohl direkte als auch indirekte Auswirkungen auf den lokalen Tourismus hat.
Insbesondere kleinere Festivals wie das in St. Johann tragen dazu bei, die lokale Kunst- und Kulturszene zu stärken. Die Präsenz von Lokalmatadoren und der Bezug zur Region zieht nicht nur Einheimische an, sondern auch Touristen, die an authentischen kulturellen Erlebnissen interessiert sind.
Kultureller Kontext des Herbstlärm-Festivals
Die Kulturplattform in St. Johann ist ein bedeutendes Netzwerk für Künstler und Musiker in der Region. In Zeiten, in denen die finanzielle Unterstützung für Kulturschaffende oft unzureichend ist, fungiert sie als Rückgrat für kreative Ausdrucksformen. Das diesjährige Programm, das von klaren sozialen und ökologischen Themen geprägt ist, spiegelt die aktuellen Herausforderungen wider, mit denen sowohl die Kunstszene als auch die Gesellschaft insgesamt konfrontiert sind.
Besonders hervorzuheben ist die Einladung von Wissenschaftlern und Künstlern, die gemeinsam aktuelle Entwicklungen wie den Klimawandel thematisieren. Diese Interdisziplinarität ist ein Merkmal, das sich durch die gesamte Kulturlandschaft St. Johanns zieht und auf eine gesunde Verknüpfung von Kunst und Wissenschaft hindeutet.
