Im Eisenwerk Sulzau-Werfen, einem wichtigen Akteur der Salzburger Industrie, gibt es besorgniserregende Nachrichten. Vorstandschef Georg Hemetsberger äußert Bedenken bezüglich der wirtschaftlichen Situation für die kommenden Jahre. Nachdem die Auftragslage im Sommer noch positiv war, verzeichnet man seit drei Monaten einen dramatischen Rückgang. Hemetsberger erklärt: „Wir sind immer ein wenig nachlaufend. Unsere Kunden sind die Stahlwerke. Die stellen sich jetzt auf ein schwieriges Jahr 2025 und 2026 ein.“ Rund 300 Mitarbeiter sind im Werk beschäftigt, das weltweit führend in der Herstellung von Walzen für Stahlwerke ist. Trotz der unsicheren Prognosen plant das Unternehmen keine aktiven Entlassungen. Wie Hemetsberger feststellt, gibt es natürliche Fluktuationen durch Pensionierungen, die es dem Werk ermöglichen sollten, die Mitarbeiterzahl stabil zu halten.
Marktveränderungen und Herausforderungen
Zusätzlich zu den internen Herausforderungen wird die Salzburger Industrie durch geopolitische Faktoren beeinflusst. Donald Trump hat die Möglichkeit von Zöllen auf europäische Produkte angedeutet, was insbesondere für Unternehmen, die 20 Prozent ihres Umsatzes in den USA generieren, alarmierend ist. Hemetsberger sieht dies mit Sorge, ist jedoch optimistisch, dass die USA Schwierigkeiten haben könnten, sich selbst mit den Produkten, die das Eisenwerk anbietet, zu versorgen. Der Einfluss der Zölle könnte auch in die Produktionsstrategien des Eisenwerks eingreifen, die mehr auf Wettbewerb und Flexibilität ausgerichtet werden müssen.
Das Eisenwerk blickt jedoch auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Seit 1770 gibt es hier Schmiede-Produktion, und mit der Umstellung auf moderne Produktionstechnologien und die Entwicklung neuer Walzenmaterialien hat sich das Unternehmen als international bedeutender Hersteller etabliert. Historische Entscheidungen, wie die Zusammenarbeit mit der United Engineering and Foundry Company in 1958, haben das Werk in einen globalen Wettbewerb geworfen. Jährliche Investitionen von rund zehn Millionen Euro in Maschinen und Ausbildungsstätten sind der Beweis für das Bestreben, die Produktion weiter zu optimieren.
Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten, doch die Industrie in Salzburg steht vor aufregenden, wenn nicht gar herausfordernden Zeiten. Das Eisenwerk Sulzau-Werfen bleibt ein Schlüsselfaktor für die lokale Wirtschaft, aber die nächsten Schritte werden entscheidend sein.
Für weitere Informationen zur Geschichte und Entwicklung des Eisenwerks kann die detaillierte Chronik in den Salzburger Nachrichten nachgelesen werden, die ebenfalls die Herausforderungen und strategischen Anpassungen des Unternehmens beleuchten, die in den letzten Jahrzehnten notwendig waren. Auch ORF Salzburg bietet einen umfassenden Überblick über die aktuelle Lage und die Sorgen der Industrievertreter.