In Österreich erleiden jährlich zwischen 20.000 und 24.000 Menschen einen Schlaganfall, was erschreckenderweise einem Schlaganfall alle sechs Minuten entspricht. Laut den Salzburger Landeskliniken ist dies die dritthäufigste Todesursache im Land, direkt nach Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen. Wenn ein Schlaganfall auftritt, sterben pro Minute beinahe zwei Millionen Gehirnzellen, erklärt Christof Bocksrucker, Leiter der Neurologie im Klinikum Schwarzach (Pongau), anlässlich des Weltschlaganfalltags. Bei einer Unterbrechung der Blutversorgung im Gehirn oder einer Einblutung ist daher schnelles Handeln von größter Bedeutung.
Ein praktisches Hilfsmittel zur schnellen Erkennung von Schlaganfällen ist der „FAST-Test“. Dieser Test ist so konzipiert, dass auch Laien die Symptome schnell überprüfen können. „FAST“ steht für Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit), wobei die leicht verständlichen Schritte eine erste Einschätzung ermöglichen. Dazu zählt die Aufforderung an die betroffene Person, zu lächeln oder die Stirn zu runzeln, beide Arme auszustrecken und einen einfachen Satz nachzusprechen. Sollte ein Verdacht bestehen, ist sofort der Notruf zu wählen.
Symptome und Risikofaktoren
Die Symptome eines Schlaganfalls können unterschiedlich sein und umfassen unter anderem Sprachstörungen, Gesichtslähmungen, halbseitige Schwäche in den Armen oder Beinen, Ausfälle im Sichtfeld sowie starken Schwindel. Besonders Frauen haben ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, da sie in der Regel älter werden. Leider verlaufen Schlaganfälle bei Frauen oft schwerer, und sie zeigen auch seltener die typischen Symptome. Dazu gehören Kopf- oder Gliederschmerzen, Übelkeit oder Verwirrung.
Zu den zusätzlichen Risikofaktoren gehören Herz-Rhythmus-Störungen wie Vorhofflimmern, Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte, Diabetes, Bewegungsmangel sowie Übergewicht. Diese Faktoren können helfen, Warnsignale ernst zu nehmen und frühzeitig zu handeln. Experten raten besonders dazu, bei den ersten Anzeichen eines Schlaganfalls sofort einen Notarzt zu rufen.
Dringlichkeit der Behandlung
Ein schnelles Handeln kann überleben retten und die Gefahr langanhaltender Schäden verringern. Je länger gewartet wird, desto größer ist das Risiko für bleibende Schäden wie Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen oder Lähmungen. Vor einer Behandlung müssen Bildgebungstechniken wie ein CT oder MRT durchgeführt werden, um festzustellen, ob eine Thrombolyse oder Thrombektomie – wichtige Verfahren zur Behandlung – in der initialen Phase eingesetzt werden können. Diese Therapien sind nur innerhalb der ersten Stunde nach dem Auftreten der Symptome effektiv.
In Salzburg sind die Kliniken Schwarzach und die Christian-Doppler-Klinik in der Landeshauptstadt mit speziellen „Stroke Units“ ausgestattet, die auf die Behandlung akuter Schlaganfälle spezialisiert sind. Diese Einheiten sind innerhalb einer Stunde erreichbar. Letztes Jahr wurden in Schwarzach rund 500 Patientinnen und Patienten behandelt, wobei die durchschnittliche Verweildauer in solchen Einheiten etwa vier Tage beträgt. Danach erfolgt die Weiterbehandlung in einer neurologischen oder internen Station oder möglicherweise in einer Rehabilitationseinrichtung.
Der Fokus liegt darauf, schnellstmöglich zu handeln, denn wie die Experten betonen, zählt jede Minute. Der Appell an die Gesellschaft ist klar: Zögert nicht, beim Verdacht eines Schlaganfalls umgehend Hilfe zu holen. Jede Sekunde kann entscheidend sein. Weitere Informationen zu diesem wichtigen Thema finden sich auch auf www.salzburg24.at.
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