Nach einigen Monaten der Stille bezüglich des Grazer S-Bahn-Tunnels gibt es nun neue Entwicklungen. Ursprünglich hatte der Gemeinderat im Mai 2023 eine Entscheidung pro S-Bahn- und gegen U-Bahntunnel getroffen. Kurz bevor in Salzburg über den dortigen S-Bahn-Link abgestimmt wird, hat die ÖBB offiziell die ersten Schritte für dieses bedeutende Infrastrukturprojekt eingeleitet. Es wurden grundlegende Studien beauftragt, die in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Land Graz durchgeführt werden sollen.
Ziel dieser Initiative ist es, die S-Bahn-Verbindungen im Großraum Graz besser zu verknüpfen. Dies soll den öffentlichen Nahverkehr erheblich verbessern und gleichzeitig den Pendlern eine attraktive Option bieten, um zur Arbeit zu kommen. Inspiriert von Beispielen wie in Zürich, wo die unterirdische S-Bahn eine massive Steigerung der Fahrgastzahlen bewirkte, ist auch in Graz eine ähnliche Vision angestrebt.
Fokus auf Pendler und Verkehrsentwicklung
Die bevorstehenden Studien werden untersuchen, wie die technische Machbarkeit eines S-Bahn-Tunnels in Graz aussieht und welche verkehrlichen Vorteile daraus resultieren. Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) betont, dass der große Pendlerstrom nach Graz auch in den kommenden Jahren große verkehrstechnische Herausforderungen mit sich bringt. Einkommenspendler sind ein zentrales Thema, das auch die Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) anspricht. Sie weist darauf hin, dass nachhaltige und umweltfreundliche Lösungen zur Förderung des öffentlichen Verkehrs notwendig sind.
Die ÖBB setzt mit den neuen Vorhaben auf die Stärkung des innerstädtischen Nahverkehrs. Laut ÖBB-Chef Andreas Matthä gibt es jedoch bei so einem umfangreichen Projekt keine schnellen Lösungen. Die Umsetzung des Projekts wird voraussichtlich erst nach 2040 erfolgen.
Geplanter Zeitrahmen und Kosten
Für die ersten Studienergebnisse wird das Jahr 2026 angepeilt. Diese Ergebnisse sollen eine grundlegende Linienführung und eine erste Kostenabschätzung umfassen. Bisherige Schätzungen für die Kosten eines S-Bahn-Tunnels liegen zwischen 2,3 und 3,1 Milliarden Euro, was im Vergleich zu den 3,5 Milliarden Euro für den inzwischen verworfenen U-Bahn-Plan als kosteneffizienter angesehen wird.
Insgesamt wird die Entwicklung des S-Bahn-Tunnels in Graz als ein wichtiger Schritt in die Zukunft betrachtet. Die beteiligten Akteure, Stadt, Land und die ÖBB, arbeiten eng zusammen, um Graz zu einer besseren Mobilitätsstadt zu machen. Für weitere Informationen zu den Fortschritten dieses Projekts und den Ergebnissen der geplanten Studien, siehe den Bericht auf www.kleinezeitung.at.