Die EU-Wahl 2024 ist vorbei und die Ergebnisse sind in allen 27 EU-Staaten eingetroffen. Dabei sind interessante Unterschiede zwischen Salzburg und dem Rest Österreichs deutlich geworden. In Salzburg lag die Wahlbeteiligung mit 53,8 Prozent vergleichsweise hoch, obwohl sie im Jahr 2019 noch bei 57,8 Prozent lag. Gernot Filipp von der Landesstatistik bemerkte dazu, dass die Zeit der niedrigen Wahlbeteiligungen bei EU-Wahlen in Salzburg offenbar vorbei sei.
Im Gegensatz zum Rest des Landes konnte die ÖVP in Salzburg einen klaren Sieg erringen. Mit 29,7 Prozent fiel das Ergebnis der Volkspartei zwar um 13,4 Prozentpunkte niedriger aus als bei der vorherigen EU-Wahl, dennoch erreichte sie den ersten Platz. Die FPÖ kam in Salzburg auf den zweiten Platz mit 24,6 Prozent und einem Zugewinn von 10,1 Prozentpunkten. Die SPÖ konnte sich mit 20,6 Prozent auf den dritten Platz verbessern und gewann 2,4 Prozentpunkte hinzu. Die Grünen erhielten 10,4 Prozent der Stimmen (-3,7 Prozent) und die Neos blieben mit 8,2 Prozent nahezu unverändert im Vergleich zur Wahl 2019.
Bei der letzten Wahl nach dem „Ibiza-Skandal“ hatte die ÖVP in Salzburg mit 43,1 Prozent eine dominante Rolle gespielt und den ersten Platz in 117 von 119 Gemeinden belegt. Diesmal gelang es der ÖVP in 87 Gemeinden die Mehrheit zu gewinnen, während die Freiheitlichen in 24 (2019: 0) Gemeinden den ersten Platz erreichten. Die SPÖ war in 8 (2019: 2) Gemeinden vorn. Besonders stark war die Unterstützung für die ÖVP in den innergebirgischen Regionen.
Die SPÖ konnte vor allem in der Stadt Salzburg punkten und hatte im urbanen Bereich eine größere Resonanz. Im Flachgau und im Lungau waren die Ergebnisse im Verhältnis dazu deutlich schwächer. Wenn man die Bezirke betrachtet, konnte die SPÖ in allen etwas an Zuspruch gewinnen, wobei der größte Stimmenzuwachs mit 4,3 Prozent in der Stadt Salzburg zu verzeichnen war.
Die Freiheitlichen haben sich im Vergleich zur letzten Wahl 2019 verbessert. Sie konnten ihren Stimmenanteil von 14,5 Prozent auf 24,6 Prozent steigern. Im Lungau erzielten sie mit 34,2 Prozent das beste Ergebnis aller Bezirke. In der Stadt Salzburg landeten sie hingegen „nur“ auf dem dritten Platz mit 18,9 Prozent.
Sowohl die Grünen als auch die Neos konnten vor allem außerhalb der Gebirgsregionen Stimmen gewinnen. Die Grünen mussten im Vergleich zur Wahl 2019 insgesamt Verluste hinnehmen, ihr Stimmenanteil sank von 14,1 auf 10,4 Prozent. Die Neos konnten mit 8,2 Prozent nahezu gleich viele Stimmen wie vor 5 Jahren für sich verbuchen.
Insgesamt haben sich die Mehrheitsverhältnisse in Salzburg deutlich verschoben. Die ÖVP konnte ihren ersten Platz behaupten, während die FPÖ starke Zugewinne verzeichnete und die SPÖ ebenfalls leicht zulegen konnte. Die Grünen und Neos verloren hingegen leicht an Zustimmung. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Ergebnisse langfristig auf die politische Landschaft Salzburgs auswirken werden.
Quelle: In einem Artikel von service.salzburg.gv.at zu sehen