
Ein geplanter Privattunnel für Wolfgang Porsche, Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG, sorgt für Aufregung in Salzburg. Dieser Tunnel, der als Zufahrt zu seiner neu erworbenen Villa, einst im Besitz des berühmten Schriftstellers Stefan Zweig, dienen soll, umfasst eine Länge von 500 Metern und eine Kaverne für bis zu zwölf Fahrzeuge. Laut oe24 hat Porsche das entsprechende Nutzungsrecht von der Stadt Salzburg um 40.000 Euro erworben, die als eine äußerst günstige Summe gilt. Der Bürgermeister der Stadt, Bernhard Auinger, klärte auf, dass nicht nur die Zufahrt, sondern auch das Recht zum Bau und die Nutzung des Tunnels auf städtischem Grund erteilt wurden. Dies geschah unter der Genehmigung des ehemaligen ÖVP-Bürgermeisters Harald Preuner.
Politische Kontroversen und rechtliche Bedenken
Diese Entwicklungen haben in der Stadtpolitik für hitzige Diskussionen gesorgt. Inge Haller, Klubvorsitzende der Bürgerliste, äußerte ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Preisgestaltung und forderte eine unabhängige Prüfung durch einen Sachverständigen. Sie stellte fest, dass die Berechnungen auf einem älteren Gutachten basierten, das laut Haller nicht für den aktuellen Fall relevant sei. Auch eine Überprüfung der städtischen Kontrollbehörde wurde angestrebt. Zudem betonte die Planungsstadträtin Anna Schiester die Notwendigkeit einer Einzelbewilligung für die Garage, da das Gebiet um den Kapuzinerberg als Grünland und Teil eines Landschaftsschutzgebietes gilt. Dies könnte eine erforderliche Änderung des Flächenwidmungsplans nach sich ziehen, wie salzburg.ORF.at berichtete.
Ex-Bürgermeister Preuner verteidigte seine Genehmigungen und entgegnete den Vorwürfen, dass hier ein Skandal konstruiert werde. Er argumentierte, dass bei der Summe von 40.000 Euro keine Pflicht bestand, den Gemeinderat einzubeziehen. Der Vertrag über den Tunnel wurde bereits am 4. April 2024 unterzeichnet, zu einer Zeit, als Auinger zwar gewählt, jedoch noch nicht im Amt war. Die Debatte über die Genehmigungen wird weiterhin die Stadtpolitik in Atem halten und könnte weitreichende Fragen zur Raumordnung aufwerfen.
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