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Am 8. Januar 2025 werden die Herausforderungen im Gesundheitssektor in Salzburg immer deutlicher. Lange Warteschlangen vor den Primärversorgungszentren und überfüllte Spitalambulanzen sorgen für Unmut bei den Patienten. Richard Barta, der Kammervorstand der Ärztekammer für Salzburg, sieht das aktuelle Chaos nicht als Anzeichen für einen Ärztemangel, sondern als dringenden Hinweis, dass ein effektives Patientenleitsystem notwendig ist. Er bedauert, dass trotz der in der letzten Gesundheitsreform formulierten Ziele, wie „Digital vor stationär vor ambulant“, dieses System noch nicht implementiert wurde, wie ORF Salzburg berichtet.
Das Patientenleitsystem, auch als PLS bekannt, kommt ursprünglich aus der Notfall- und Katastrophenmedizin und soll die registrierten Patienten bei einem Masseneinsatz schnell und eindeutig kennzeichnen. Es ermöglicht eine effiziente Handhabung von Verletzten in kritischen Situationen, wie etwa nach einem großen Unfall oder einer Katastrophe. Das System ist in Deutschland unter dem Namen „Verletztenanhängekarte“ bekannt und dient der klaren Identifizierung und Registrierung der Patienten. Diese Informationen sind entscheidend für die effektive Versorgung und Koordination im Gesundheitswesen, wie im Beitrag von DocCheck Flexikon erläutert wird.
Ein entscheidender Hinweis für Patienten ist zudem, dass die Spitalsambulanzen nicht für Krankschreibungen zuständig sind. Von den etwa 55.000 Personen, die im vergangenen Jahr eine Spitalsambulanz aufsuchten, hatten viele nur geringfügige Leiden oder suchten eine Krankschreibung. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, ein funktionierendes Patientenleitsystem zu etablieren, um die Herausforderungen in den Warteschlangen zu bewältigen.
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