
Am 5. September 2024 ereignete sich ein alarmierender Vorfall in München, als der 18-jährige Emrah I. aus Salzburg mit einem Repetiergewehr das israelische Generalkonsulat angriff. Nach einer umfassenden Untersuchung, die heute von der Staatsanwaltschaft München und dem bayerischen Landeskriminalamt (LKA) vorgestellt wurde, ist nun klar, dass der junge Mann seine Tat aus einer tief verwurzelten antisemitischen Motivation heraus plante. Diese hat sich bis hin zu einem „einsamen Terroranschlag“ entwickelt, ohne die Unterstützung eines Netzwerks, wie krone.at berichtet.
Vor dem Anschlag erwarb Emrah I. das Gewehr illegal, trotz eines bestehenden Waffenverbots, und eröffnete das Feuer unter anderem auf Polizeibeamte, die ihn später mit 14 Schüssen stoppten. Dies geschah genau am 52. Jahrestag des Olympia-Attentats von 1972, was anfangs für Verwirrung sorgte. Dennoch deuten die Ermittlungen darauf hin, dass er keinerlei bewussten Bezug zu diesem Jahrestag hatte. Er wurde als eine „sozial isolierte Persönlichkeit“ beschrieben, die im Internet radikalisiert wurde. Der Konflikt im Gazastreifen hatte ihn besonders beeinflusst, und er suchte nach einem Weg, seinen vermeintlichen Missstand über das gesellschaftliche Ungleichgewicht der Muslime zu kanalisieren. Laut sueddeutsche.de suchte er online nach dem israelischen Generalkonsulat und wurde dabei von antisemitischen Inhalten und Kriegsvideos beeinflusst.
Der Anschlag selbst begann mit einem Schuss auf das NS-Dokumentationszentrum, bevor er sich weiter zum Generalkonsulat bewegte und dabei insgesamt elf Schüsse abfeuerte. Ganz im Gegensatz zu seiner Vorstellung eines „Helden“ endete die Aktion für ihn tödlich. Emrah I. wurde von der Polizei erschossen, wobei das gesamte Geschehen nur zwölf Minuten dauerte. Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Gefahren individueller Radikalisierung und die Herausforderungen, die sowohl die Polizei als auch die Gesellschaft im Umgang mit derartigen extremistischen Einstellungen haben.
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