Die Entwicklungen rund um die Insolvenz des Motorradherstellers KTM ziehen weitreichende Konsequenzen nach sich. Wie Kurier.at berichtet, hat die KTM AG, die über Schulden von mehr als zwei Milliarden Euro verfügt, ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beim Landesgericht Ried beantragt. Die Ursachen für die Insolvenz reichen von gestiegenen Standortkosten über die aktuelle Rezession bis hin zu einem Lagerbestand von schockierenden 130.000 Motorrädern, der etwa eine Milliarde Euro wert ist. In diesem Zusammenhang ist auch das Designunternehmen Kiska in Salzburg von negativen Auswirkungen betroffen, da es 40 Mitarbeiter im Rahmen eines Frühwarnsystems zur Kündigung angemeldet hat. Kiska, das maßgeblich für das Design der KTM-Motorräder verantwortlich ist und rund 270 Beschäftigte hat, sieht sich in einer schwierigen Lage.
Die KTM AG plant, etwa 500 Stellen zu streichen, wovon 200 bei KTM, 250 bei der Forschungs- und Entwicklungs-GmbH und 50 bei der Komponenten GmbH betroffen sein werden. Die Maßnahme zielt darauf ab, die gestiegenen Lohnkosten zu reduzieren und die Produktion zwischen Mitte Dezember 2024 und Ende Februar 2025 vorübergehend einzustellen. Die zentrale Frage bleibt, ob die Gläubiger dem Sanierungsplan zustimmen werden, wobei der Eigentümer Pierer dringend gefordert ist, finanzielle Mittel bereitzustellen. Bei einem gescheiterten Plan könnten deutliche Auswirkungen auf die gesamte Unternehmensstruktur drohen.
Auswirkungen auf die Beschäftigten
Ein weiterer Verlierer dieser Situation ist das Möbelunternehmen Kika, das in Salzburg ebenfalls vor Herausforderungen steht. Der Kreditschutzverband von 1870 berichtet über einen drohenden Verlust von etwa 100 Arbeitsplätzen. Bürgermeister Bernhard Auinger hat bereits Gespräche über mögliche Umnutzungen des Gewerbegebiets geführt, um Wohnraum in der Stadt zu schaffen, falls das Unternehmen nicht weiter betrieben wird. Die Gewerkschaft GPA hat angekündigt, Betriebsversammlungen abzuhalten, um die Mitarbeiter über ihre rechtlichen Möglichkeiten aufzuklären, während das Weihnachtsgeld bereits beantragt wurde und in den kommenden Wochen ausgezahlt werden soll, wie salzburg.orf.at berichtet. Dies stellt eine dramatische Wende für die Mitarbeiter und die betroffenen Unternehmen dar und verdeutlicht die Schwierigkeiten, die durch Marktverwerfungen und Managementfehlentscheidungen entstanden sind.
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