In Salzburg rückt die Bürgerbefragung über den umstrittenen S-Link näher, die am 10. November stattfinden wird. Am Mittwoch, während einer Pressekonferenz, wurde die Frage für die Abstimmung vorgestellt. Diese umfasst nicht nur die Verlängerung der Lokalbahn bis Hallein, sondern auch eine umfassende Mobilitätslösung, die mögliche Verbindungen zur Stiegl-Braugasse sowie zur Messe- und Flughafenbahn in Betracht zieht.
Bürgerbefragung und ihre Fragestellung
Die formulierte Frage für die Befragung lautet: „Soll das Land Salzburg darauf hinwirken, dass im Interesse der Verkehrsentlastung die Verlängerung der Lokalbahn bis Hallein (S-LINK) als Teil einer Mobilitätslösung, die auch Stiegl- und Messe-/Flughafenbahn vorsieht, umgesetzt wird?“ Diese klare Fragestellung, die auf die Bedürfnisse der Salzburger Bürger:innen abzielt, wird im Rahmen einer umfangreichen Informationskampagne angekündigt.
Unterstützer und ihre Argumente
Während der Veranstaltung sprachen mehrere Politiker, darunter Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) und Landeshauptfrau-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ), über die Notwendigkeit des S-Links. Haslauer betonte, dass es sich nicht nur um kurzfristige politische Fragestellungen handelt, sondern um ein langfristiges Projekt, das den Verkehr in Salzburg entlasten soll. Laut ihm gibt es immer Vorbehalte gegenüber großen Infrastrukturprojekten, die jedoch meist überwiegt von den Vorteilen sind, die sich nach der Umsetzung zeigen.
Öffentliche Verkehrsnutzung und deren Herausforderungen
Eine repräsentative Umfrage hat ergeben, dass 64 Prozent der Befragten in Salzburg täglich oder mehrmals pro Woche das Auto benutzen. 41 Prozent der Teilnehmer unterstützen die Verlängerung der Lokalbahn durch die Altstadt, während ebenso viele dagegen sind. Diese Zahlen verdeutlichen, dass eine klare Meinung zum Thema S-Link existiert und die Notwendigkeit einer breiten Bürgerbeteiligung besteht.
Informationskampagne zur Mobilitätslösung
Um die Bürger umfassend zu informieren und zur Teilnahme an der Befragung zu mobilisieren, wird eine Informationskampagne gestartet, die am 16. August beginnt. Dabei wird auf verschiedene Formate zurückgegriffen, von Informationsveranstaltungen in den Gemeinden bis hin zu Online-Kampagnen. Das übergeordnete Ziel besteht darin, ein ganzheitliches Bild der Mobilitätslösung zu vermitteln und sicherzustellen, dass die Bürger die Möglichkeit haben, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Diese Transparenz soll helfen, Ängste abzubauen und eine informierte Entscheidung zu ermöglichen.
Rückblick auf frühere Befragungen
Die bevorstehende Befragung ist nicht die erste im Bereich Verkehrsinfrastruktur in Salzburg. Bereits im November des letzten Jahres hatten die Bürger über eine geplante Regionalstadtbahn abgestimmt, die mit 58,3 Prozent der Stimmen abgelehnt wurde. Trotz einer niedrigen Wahlbeteiligung von nur 22,35 Prozent, hat das Ergebnis weitreichende Konsequenzen für die Stadtpolitik gehabt. Diese Vorgeschichte wirft einen Schatten auf die bevorstehende Abstimmung und lässt die Frage offen, ob die Bürger sich erneut mehrheitlich gegen ein weiteres Verkehrsinfrastrukturprojekt aussprechen werden.
Zukünftige Schritte und Herausforderungen
Das Projekt des S-Links ist mit Unsicherheiten behaftet, und die genaue Trasse wurde noch nicht finalisiert. Nach den Bürger:innendialogen gibt es verschiedene Korridorvarianten, die in den kommenden Wochen geprüft werden. Ein Hauptanliegen der Kritiker ist es, die Route so zu gestalten, dass sie weniger in unmittelbare Nähe der Wohngebiete rückt. Ein Umweltverträglichkeitsprüfungsantrag für die Messebahn wurde ebenfalls gestellt, der die Möglichkeit eröffnet, bis zu 42.000 Fahrgäste täglich zu befördern.
Die Bedeutung des Projekts für die Bevölkerung
Die Diskussion um den S-Link ist mehr als nur eine technische Frage; sie betrifft die Lebensqualität der Salzburger:innen und die zukünftige Verkehrsinfrastruktur. Die Antworten der Bürger auf die bevorstehende Abstimmung werden ausschlaggebend dafür sein, welche Richtung die Verkehrspolitik im Land Salzburg einschlagen wird. Stakeholder und Bürger stehen daher in der Verantwortung, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen, um eine informierte Entscheidung zu treffen.