In Hallein, Tennengau, beginnt morgen ein faszinierendes Ereignis: das Medienkunstfestival Schmiede. Es erstreckt sich über einen Zeitraum von zehn Tagen und bringt internationale Künstlerinnen und Künstler zusammen, die in einer kreativen Umgebung an innovativen Projekten arbeiten werden. Diese Projekte umfassen verschiedene Disziplinen, darunter Performance, Musik, Wissenschaft und Robotik.
Das diesjährige Festival steht unter dem Motto „Sloth“, was auf Englisch sowohl „Faultier“ als auch die Todsünde „Trägheit“ bedeutet. Veranstalter Rüdiger Wassibauer möchte mit diesem Thema einen kritischen Blick auf die heutige Gesellschaft werfen, die sich immer schneller bewegt. „Wir wollten uns eigentlich das Thema der Entschleunigung ans Herz nehmen und damit ein bisschen spielen, weil es scheint nicht, dass die Beschleunigung abnimmt“, erklärt Wassibauer. Er weist darauf hin, dass die herkömmlichen Vorstellungen von Leistung oft gesundheitsschädlich sind und fragt sich, ob es nicht an der Zeit sei, einmal einen Schritt zurückzutreten und durchzuatmen.
Vielfalt der Projekte und Künstler
Das Festival wird eine Plattform für unterschiedliche künstlerische Ansätze bieten. Unter den Teilnehmenden finden sich bemerkenswerte Talente aus der ganzen Welt. Beispielsweise präsentiert der Künstler Kosuke Takahashi aus Tokio ein neuartiges Gesellschaftsspiel, das speziell für sehbeeinträchtigte Menschen entwickelt wurde. Diese Spiele sind so konzipiert, dass sie gemeinsam mit sehenden Personen gespielt werden können, was Inklusion und Gemeinschaft fördert.
Alexandra Reichart und Matthias Krauß aus Köln arbeiten an einem innovativen Konzept namens „Luminous Touch“. Dieser Anzug reagiert auf Berührungen und überträgt das Empfinden auf den eigenen Körper. Dadurch wird es möglich, komplexe Themen wie „Konsens“ auf eine völlig neue, sinnliche Art und Weise erlebbar zu machen.
Ein weiterer spannender Beitrag kommt von Daniela Brill-Estrada aus Bogotá, Kolumbien. Sie untersucht die Geologie Halleins und erstellt ein chemisches Bild der Stadt. Diese interdisziplinäre Verbindung von Kunst und Wissenschaft eröffnet neue Perspektiven auf die Region und deren natürliche Gegebenheiten.
Das Medienkunstfestival Schmiede Hallein ist ein wichtiger Ort für den Austausch zwischen Künstlern und der Öffentlichkeit. Indem es innovative Ideen und interaktive Projekte fördert, trägt es dazu bei, die Wahrnehmung für aktuelle gesellschaftliche Themen zu schärfen und lädt die Menschen ein, über die eigene Rolle in der heutigen Welt nachzudenken.