Feuerwehrleute sind oft an Orten im Einsatz, wo andere Menschen aus Angst oder Sorge zurückweichen. Vor Kurzem wurden 170 Personen aus dem Katschbergtunnel evakuiert, nachdem dort ein Auto Feuer gefangen hatte. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten die Aufgabe, den Brand zu löschen und die Sicherheit der Menschen im Tunnel zu gewährleisten. Dennoch stellt diese Art von Einsätzen nicht nur eine physische Herausforderung dar, sondern auch ein erhebliches Risiko durch extreme Temperaturen. Günter Trinker, der Landesfeuerwehrkommandant von Salzburg, erklärte, dass bei einem Zimmerbrand Temperaturen von bis zu 600 Grad Celsius erreicht werden können. Trotz ihrer Schutzkleidung sind Feuerwehrleute oft extremen Wärmequellen ausgesetzt, die sie stark belasten.
Innovative Technologie gegen Überhitzung
Die Texport GmbH, ein Anbieter von Feuerwehrausrüstung, hat sich zusammen mit Salzburg Research und der Universität Salzburg diesem Problem gewidmet. In deren Auftrag wurde eine neuartige Feuerwehrjacke entwickelt, die den Einsatzkräften helfen soll, Überhitzung durch Hitzeeinwirkung zu vermeiden. Bei dieser intelligenten Jacke kommen integrierte Sensoren zum Einsatz, die die Körpertemperatur messen und automatisch Kühlsysteme aktivieren, wenn ein kritischer Punkt von 38,5 Grad Celsius überschritten wird.
Otmar Schneider, Geschäftsführer der Texport GmbH, beschreibt seine Vision: „Meine Vision ist, Hitzestress bei Feuerwehrleuten automatisiert zu vermeiden.“ Hitzestress entsteht, wenn die Körpertemperatur einen bestimmten Punkt überschreitet und der Körper Schwierigkeiten hat, die Wärme abzugeben. Dies kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen, wie etwa Ohnmacht, führen, wenn das Blut in den Extremitäten stagniert und die Versorgung des Herzens gefährdet ist.
Prüfungen in der Praxis
Die Entwicklung der neuen Jacke war eine Herausforderung, die präzises Arbeiten erforderte. In einer Laborstudie testeten 19 Probanden die Schutzanzüge unter extremen Bedingungen, indem sie in einer Sauna arbeiteten. Die Sensoren in der Jacke maßen den Schweiß und die Luftfeuchtigkeit, während die Teilnehmer kognitive Tests auf einem Laufband absolvierten. Solche Tests sind wichtig, um zu überprüfen, wie gut Feuerwehrleute unter Stressbedingungen arbeiten können.
Um die Funktionalität der Kühltechnologie zu validieren, wurde ein Prototyp in einer Feldstudie der Feuerwehr Hallein (Tennengau) getestet. Hierbei nahmen zwei Gruppen, jeweils mit 12 Mitgliedern, an einem simulierten Brandeinsatz teil. Während die eine Gruppe die intelligente Jacke trug, war die andere mit herkömmlicher Ausrüstung ausgestattet. Diese Tests zeigten, wie effektiv die neue Technologie im Einsatz ist.
Für die Sicherheit der Feuerwehrleute
Die Bedeutung solcher Maßnahmen wird von Trinker unterstrichen: „Alles, was uns im Einsatz besser schützt, finde ich gut.“ Er betont, dass die Sicherheitsausrüstung für Feuerwehrleute in der Verantwortung der Gemeinden liegt und die Kosten für die Ausrüstung einer einzelnen Person etwa 2.000 Euro betragen. Die Anschaffungskosten umfassen neben der Jacke auch Helm und weitere Schutzausrüstung. Oft unterstützen die Feuerwehrverbände oder die Ortsgemeinden finanziell bei der Beschaffung.
Die neue Jacke, die zusätzliche Sicherheit für die Einsatzkräfte verspricht, wird mit großer Spannung erwartet. Änderungen in der Schutzausrüstung sind notwendig, um den wachsenden Herausforderungen und Brandbedingungen gerecht zu werden, vor denen Feuerwehrleute heutzutage stehen. Das Forschungsprojekt zur Entwicklung dieser innovativen Technologie stellt nicht nur einen Schritt in die richtige Richtung dar, sondern könnte auch langfristig bedeutende Auswirkungen auf die Sicherheit der Feuerwehrmänner und -frauen im Einsatz haben.
Ein notwendiger Schritt zur Verbesserung der Einsatzausrüstung
Die Entwicklung neuer Technologien liegt im Herzen der Sicherheit von Einsatzkräften. In einer Zeit, in der klimatische Bedingungen Herausforderungen mit sich bringen, lässt die innovative Feuerwehrjacke hoffen, dass ein sichererer und effektiverer Einsatz von Feuerwehrleuten an Brandorten realisiert werden kann. Mit der fortschreitenden Forschung und Entwicklung im Bereich der Schutzausrüstung ist es wichtig, dass der Fokus nicht nur auf der Ausrüstung, sondern auch auf der gesundheitlichen Sicherheit der Einsatzkräfte gelegt wird.