Hallein

Gemeinsam Glauben leben: Ein Gottesdienst an der österreichisch-deutschen Grenze

Grenzen überwinden und Glauben vereinen: Pfarrer aus Österreich und Deutschland feiern einen bewegenden Gottesdienst an der Grenze – und der Dialog geht im Wirtshaus »Neuhäusl« weiter!

Die spirituelle Verbundenheit über nationale Grenzen hinweg stand im Mittelpunkt eines besonderen Gottesdienstes, der kürzlich an der Grenze zwischen Österreich und Deutschland stattfand. Bei einer malerischen Wanderung vom Hotel »Neuhäusl« in Gmerk zu diesem außergewöhnlichen Gottesdienst erlebten die Teilnehmer eine harmonische Mischung aus Glauben und Gemeinschaft.

Ein symbolischer Grenzübertritt

Der Gottesdienst begann an der Schranke, die Österreich von Deutschland trennt, und wurde von Pfarrer Dr. Peter Gabriel eröffnet. Er überquerte die Grenze mit einem symbolischen Schritt und verdeutlichte, wie mühelos Menschen heutzutage zwischen den beiden Ländern pendeln können. Dabei erinnerte er daran, dass in früheren Zeiten die Grenzen strenger waren, da Reisende bei jeder Überquerung ihren Ausweis vorzeigen mussten. Dies schuf nicht nur ein Gefühl der Trennung, sondern auch eine tiefere Wahrnehmung der kulturellen Unterschiede, die durch die jeweilige Sprache und den Dialekt zum Ausdruck kamen. Diese kleinen, aber feinen Unterschiede zwischen den beiden Ländern machen die Zweisamkeit und den Austausch noch reizvoller.

Die Doppelfunktion von Grenzen

In seiner Predigt thematisierte Pfarrer Dr. Josef Höglauer die ambivalente Rolle von Grenzen. Er erläuterte, dass Grenzen seit jeher eine Schutzfunktion innehaben, die sich in verschiedenen Formen zeigt. Historisch betrachtet schützten sie vor Gefahren, wie etwa dem Schmuggel von Waren. Darüber hinaus können Grenzen auch als soziale Regelwerke fungieren, die das Zusammenleben in einer Gemeinschaft erleichtern und die individuelle Entfaltung bis zu einem akzeptablen Rahmen ermöglichen.

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Jedoch wies Höglauer auch auf die Kehrseite der Medaille hin. Grenzen können Exklusion und Diskriminierung hervorrufen, wenn sie als Barrieren wahrgenommen werden. Durch den Glauben, so Höglauer, könnten diese Hürden überwunden werden. Der gemeinsame Gesang und das Vaterunser, als universelles Gebet aller Christen, symbolisierten diese Einheit und den Wunsch nach Zusammengehörigkeit.

Eine ermutigende Gemeinschaft

Nach dem Gottesdienst trafen sich die Mitglieder der evangelischen Gemeinden Hallein und Berchtesgaden im Wirtshaus »Neuhäusl«. Dort ergaben sich lebhafte Gespräche, in denen die Anwesenden Ideen für zukünftige gemeinsame Veranstaltungen austauschten. Diese Gespräche zeugen von einem starken Wunsch, den interkulturellen Dialog und die Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg zu fördern. Die Verbindungen, die während solcher religiösen Treffen geknüpft werden, stärken nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern tragen auch dazu bei, Vorurteile abzubauen.

Spirituelle und kulturelle Verbindung

Diese religiösen Zusammenkünfte sind mehr als lediglich eine Feier des Glaubens; sie geben den Menschen auch die Möglichkeit, gemeinsame Wurzeln und Werte zu erkennen. Die Teilnahme eines Akkordeonspielers, Peter Pröglhöf, der mit seiner musikalischen Darbietung den Gottesdienst abrundete, zeigt, wie Kunst und Glauben Hand in Hand gehen können. Solche Momente der Freude und des Zusammenseins laden dazu ein, über Grenzen hinweg eine tiefere Verbindung aufzubauen und gemeinsame Erlebnisse zu schaffen, die das Gefühl der Zugehörigkeit fördern.

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Quelle/Referenz
berchtesgadener-anzeiger.de

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