Das traditionsreiche Salzburger Trachtenunternehmen Gössl steht vor einer kritischen Wende: Am Mittwoch hat die Geschäftsführung am Landesgericht Salzburg zwei Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Der Kreditschutzverband KSV1870 illustriert die prekäre Lage mit alarmierenden Zahlen: Die Verbindlichkeiten der beiden Firmen – Gössl GmbH und Gössl Gwand GmbH – übersteigen die 13,6 Millionen Euro-Marke. Insgesamt sind 190 sowie 75 Gläubiger und 46 beziehungsweise 91 Beschäftigte betroffen. Trotz dieser Herausforderungen plant das Unternehmen, seinen Betrieb fortzusetzen und seine Geschäfte geöffnet zu halten, wie oe24 berichtet.
Die aktuelle Krise ist nicht aus heiterem Himmel gekommen. Bereits Mitte November hatte die Geschäftsführung auf die verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie hingewiesen und betont, dass die vorzeitige Fälligkeit von Überbrückungskrediten durch die Hausbank zu den finanziellen Schwierigkeiten wesentlich beiträgt. Verspätete COFAG-Unterstützungszahlungen und ein geringer Umsatz, bedingt durch verändertes Kaufverhalten sowie die allgemeine Energiekrise, haben die Situation weiter verschärft. Die Geschäftsführung erklärte, dass die Verhandlungen mit der Bank über eine Laufzeitverlängerung oder eine Umschuldung gescheitert seien, was die Insolvenz entscheidend mitverursachte, wie auch salzburg.ORF.at ausführlich berichtet.
Sanierungspläne unterbreitet
<pDie Aktiva der beiden Gesellschaften belaufen sich auf knapp 3 Millionen Euro, und den ungesicherten Gläubigern wird laut den Sanierungsplänen eine Mindestquote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren angeboten. Bemerkenswerterweise ist die Gössl Trachten GmbH, die die Markenrechte hält, nicht betroffen, da sie keine operativen Tätigkeiten ausführt. Das 1947 gegründete Unternehmen zielt auf den qualitativ und preislich gehobenen Markt und setzt alles daran, trotz der schwierigen Umstände den Betrieb aufrechtzuerhalten.
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