Am Heiligen Abend äußerte sich Erzbischof Franz Lackner in einem Interview der "Presse" über die Herausforderungen des Glaubens und die Wahrnehmung von Weihnachten. Er bemerkte, dass viele Menschen am Fest von der Sehnsucht nach spiritueller Tiefe getrieben werden, auch wenn die Bedeutung von Weihnachten oft nicht vollständig verstanden wird. "Gott ist keine verwaltbare Antwort," betonte er. Lackner glaubt, dass die heutige Gesellschaft an einem Punkt angekommen ist, an dem die Tiefe des Glaubens in den Hintergrund gedrängt wurde, während eine ständige Befriedigung durch begrenzte Erwartungen vorherrscht. "Wir haben Angst, in die Tiefe zu gehen," stellte er fest, was für viele als Verlust einer intimen Beziehung zu Gott interpretiert werden kann. Trotz seiner Kritik an der gegenwärtigen Kirchenrealität bleibt er optimistisch und ruft die Gläubigen dazu auf, den Glauben als einen Prozess des Ringen und Suchens zu betrachten, der nicht in schnelllebigen Antworten gipfelt.
Werdegang und Einflüsse
Franz Lackner, geboren am 14. Juli 1956 in der Steiermark, ist seit 2013 Erzbischof von Salzburg und agiert seit 2020 als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz. Als Ordensgeistlicher hat er sich einen Namen gemacht, nicht nur durch seine ämtererfüllenden Tätigkeiten, sondern auch durch seinen unnachgiebigen Einsatz für zeitgemäße Glaubensfragen. Seine umfassende Ausbildung und Erfahrungen, die von seiner Priesterweihe 1991 bis zu seiner Ernennung als Erzbischof reichen, haben ihn geprägt. Er verwies auf die Wichtigkeit, dass die Kirche als lebendiges Gebilde wahrgenommen wird, und sprach über die Notwendigkeit, die Strukturen neu zu denken und sie auf die Quellen des Glaubens und der Hoffnung zu fokussieren. Auch konkretisierte er seine Haltung zu spekulativen Gerüchten über mögliche Nachfolgerschaften in Wien: "Nach menschlichem Ermessen sei das auszuschließen," betonte er, als er klarstellte, dass die Kirche jüngere und dynamischere Führungspersönlichkeiten braucht, um in der heutigen Zeit effektiv zu agieren.
In der aktuellen Diskussion um kirchliche Reformen und Glaubensfragen erklärte Lackner, dass es für ihn zentral sei, die Sorgen der Gläubigen über Strukturen und die Suche nach Sinn vor bürokratischen Überlegungen zu stellen. Dies wurde besonders evident, als er auf die Berührungspunkte der Kirche mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen hinwies. Indem er die Situation um Kirchenaustritte als ein gesellschaftliches Phänomen der Säkularisierung benannte, appellierte Lackner, den Glauben fließen und nicht kanalisieren zu lassen, um die Kirche wieder in eine lebendigere Richtung zu entwickeln.
Diese Einsichten von Erzbischof Lackner sind nicht nur ein persönliches Bekenntnis, sondern spiegeln auch die dringend benötigten Veränderungen in der römisch-katholischen Kirche wider, um der gegenwärtigen Herausforderung eines dynamischen gesellschaftlichen Wandels gerecht zu werden, wie auch in den Berichten von KAP und Wikipedia nachzulesen ist.
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