Die Biber in Salzburg sorgen zunehmend für Aufregung unter den Landwirten, insbesondere im Pinzgau. Die Population wird auf etwa 360 bis 400 Tiere geschätzt, und ihr rasantes Wachstum hat bereits zu Problemen geführt. In Deuting kämpfen die Landwirte gegen die Schäden, die durch die Biber entstehen, weil diese ihre Felder aufgraben. „Wir brechen mit Maschinen ein. Dadurch entstehen Schäden an den Maschinen,“ so der Landwirt Michael Gassner. In der Region kommen vermehrt Biberdämme an den Entwässerungsgräben zwischen den Feldern vor. Die betroffenen Bauern fühlen sich im Stich gelassen, denn Entschädigungszahlungen für die entstandenen Schäden lassen auf sich warten, berichtete ORF Salzburg.
Konflikte um Schlüsselarten
Der Biber gilt als Schlüsselart, die entscheidenden Einfluss auf ihre Ökosysteme hat, ähnlich wie der Wolf oder der Wisent. Seine Rückkehr kann wichtige ökologische Prozesse fördern, jedoch entstehen dabei auch Spannungen zwischen den Interessen der Landwirtschaft und dem Naturschutz. Während die Rückansiedlung des Bibers eines der vielen Naturprojekte ist, die zum Ziel haben, verloren gegangene Ökosystemfunktionen wiederherzustellen, bleibt die Praxis oft von Konflikten geprägt. Die Forscher des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) betonen, dass die Diskussion über den Biber nicht nur schwarz oder weiß ist, was die Herausforderungen verdeutlicht, die mit der Wiederansiedlung solcher Tiere verbunden sind, wie IGB Berlin berichtete.
Trotz des Bewusstseins für die ökologischen Vorteile der Biberrückkehr drängt sich die Frage nach einem verantwortungsvollen Management auf, um sowohl die Interessen der Landwirte als auch den fortwährenden Schutz dieser Tiere zu berücksichtigen. Bisher gibt es von der Landesregierung keine konkreten Pläne zur Lenkung der Biber, sodass sie weiterhin unter strengen Schutz stehen. Die Landwirte fordern Maßnahmen, um die negativen Folgen der Biberpopulation einzudämmen, während gleichzeitig die Bedeutung des Bibers für das ökologische Gleichgewicht hervorgehoben wird.