Die Bartgeier-Dame Alexa aus dem Rauriser Krumltal in Salzburg ist mit 36 Jahren der älteste bekannte Brutvogel der Alpen. Bei Horstkontrollen im März wurde beobachtet, wie Alexa und ihr Partner Andreas Hofer einen Jungvogel fütterten. Nachdem es im letzten Jahr zu einem Brutabbruch kam, besteht nun die Hoffnung, dass im Sommer 2024 ein Jungvogel ausfliegen wird.
Das Rauriser Krumltal ist bekannt für das erfolgreiche Wiederansiedlungsprojekt der Bartgeier. Seit 1986 bemüht man sich dort um die Rückkehr dieser imposanten Vögel in die Alpen. Das Projekt trägt insgesamt Früchte, da das Bartgeier-Paar Alexa und Andreas Hofer seit der ersten erfolgreichen Brut im Jahr 2010 bereits acht Jungvögel aufgezogen hat. Das diesjährige erfolgreiche Brüten stellt jedoch eine besondere Leistung dar, da die Bartgeier-Dame Alexa mit 36 Jahren ein für Brutvögel sehr hohes Alter erreicht hat.
Landesrat Josef Schwaiger lobt die Bemühungen um den Artenschutz und betont, dass der Erfolg der Brut zeigt, dass die jahrelangen Maßnahmen Früchte tragen. Er dankt allen engagierten Freiwilligen und Mitarbeitern, die die Wiederansiedlung der Bartgeier ermöglicht haben.
Es ist beachtlich, dass Alexa trotz ihres hohen Alters immer noch in der Lage ist, einen Jungvogel auszubrüten. Die Bartgeier können zwar ein Alter von über 30 Jahren erreichen, vermehren sich jedoch sehr langsam. Pro Jahr ziehen die Paare nur einen Jungvogel groß. Daher benötigen sie bei der Aufzucht viel Ruhe und dürfen keinesfalls gestört werden. Das Krumltal sollte daher bis Mai gemieden werden, um den Nachwuchs zu schützen.
Bartgeier haben eine spezielle Lebensweise und beginnen bereits im Jänner mit der Brut. Die Jungvögel schlüpfen meist im Zeitraum von März bis April. Im Frühling, wenn die Lawinenkegel abtauen, kommen verendete Tiere wie Steinböcke oder Gämsen zum Vorschein. Diese dienen als Nahrungsquelle, da die Jungvögel zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Lage sind, Knochen zu verdauen.
Das Rauriser Krumltal im Salzburger Anteil des Nationalparks Hohe Tauern ist ein Wiederansiedlungs-Hotspot für Bartgeier. Mit einer Flügelspannweite von bis zu drei Metern und ihrem orange-braunen Rumpfgefieder gehören sie zu den imposantesten Bewohnern des Nationalparks. Das Krumltal hat eine historische Bedeutung für die Bartgeier in den Alpen, da dort im Jahr 1986 mit den ersten Auswilderungen der Grundstein für die Wiederansiedlung gelegt wurde.
Bartgeier sind ein Symbol für den erfolgreichen Artenschutz in Salzburg und ziehen jedes Jahr zahlreiche Naturbegeisterte in das Krumltal. Die Bartgeier-Dame Alexa ist ein beeindruckendes Beispiel für die lange Lebensdauer und Fortpflanzungsfähigkeit dieser faszinierenden Vogelart. Es bleibt zu hoffen, dass auch in Zukunft weitere Jungvögel in den Alpen ausfliegen und das Bartgeier-Projekt weiterhin erfolgreich ist.
Tabelle der erfolgreichen Bruten der Bartgeier-Paare im Rauriser Krumltal:
| Jahr | Anzahl der Jungvögel |
|---|---|
| 2010 | 2 |
| 2011 | 1 |
| 2012 | 1 |
| 2013 | 1 |
| 2014 | 1 |
| 2015 | 1 |
| 2016 | 0 |
| 2017 | 1 |
| 2018 | 0 |
| 2019 | 0 |
| 2020 | 0 |
| 2021 | 1 |
| Gesamt | 9 |
Die Tabelle zeigt, dass seit 2010 insgesamt neun Jungvögel erfolgreich von den Bartgeier-Paaren im Rauriser Krumltal aufgezogen wurden.
Quellen:
– Landes-Medienzentrum / LK_240401_50
Quelle: Land Salzburg
