Die iranische Sängerin Parastoo Ahmadi hat nach ihrer Festnahme wegen des Verstoßes gegen die iranische Kleiderordnung, insbesondere des fehlenden Kopftuchs, ihre Freiheit zurückerlangt. Öffentlich wurde bekannt, dass Ahmadi gegen eine Kaution in Höhe von etwa 37.000 Euro auf freien Fuß kommt. Auch die vier Mitglieder ihrer Band wurden in derselben Angelegenheit freigelassen. Diese Informationen stammen aus Berichten der Zeitung „Ham Mihan“, die zudem meldete, dass die Sängerin und ihr Anwaltsteam heute vor dem Teheraner Religionsgericht erschienen sind, um sich den Vorwürfen zu stellen.
Konsequenzen eines kühnen Auftritts
Der Anlass für die rechtlichen Schritte war ein Konzert, das am 11. Dezember auf dem Gelände einer traditionellen Karawanserei stattfand und live auf dem YouTube-Kanal von Ahmadi übertragen wurde. Bei diesem Auftritt, der ohne Publikum stattfand, trug die Sängerin kein Kopftuch, was gegen die strengen Regelungen des Iran verstößt. Diese Vorschriften, die seit der Islamischen Revolution 1979 in Kraft sind, schreiben vor, dass Frauen öffentliche Auftritte nur mit einem Hidschab absolvieren dürfen. Ein Umstand, der insbesondere auf regen Widerstand in der Bevölkerung trifft, da immer mehr Frauen diese Regeln infrage stellen, insbesondere nach den massiven Protesten im Land.
Die iranische Justiz hat erklärt, dass gegen die Sängerin und ihr Team ein Verfahren wegen Verstoßes gegen „rechtliche und religiöse Standards“ eingeleitet wurde. Die Situation rund um Ahmadi zeigt nicht nur die schwierigen Bedingungen für Künstler im Iran, sondern spiegelt auch das wachsende Phänomen des Widerstands gegen die bestehenden Vorschriften wider, das durch den tragischen Tod von Masha Amini im September 2022 zusätzlich angeheizt wurde. Amini starb auch in Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die Kleidungsvorschriften festgenommen worden war, und ihre Geschichte hat viele dazu bewegt, für mehr Freiheit einzutreten, was auch Ahmadi in ihrer Musik zum Ausdruck bringt, wie berichtet von Krone.at und orf.at.
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