Die Gasversorgung Österreichs steht vor dramatischen Veränderungen! Nachdem Gazprom die Lieferung an die OMV aufgrund eines Schiedsgerichtsurteils eingestellt hat, fließt dennoch weiterhin russisches Gas nach Österreich, jedoch nicht mehr direkt an die OMV. Der österreichische Erdölkonzern hatte sich geweigert, 230 Millionen Euro an den russischen Statexporteur zu zahlen, was zu dem Stopp der Lieferungen führte. Stattdessen wird das Gas nun über Börsen verkauft und könnte auf diesen Wegen erneut in die Hände der OMV gelangen, wie vienna.at berichtete.
Umwege des russischen Gases
Trotz des Kosmopolitischen Rechtsstreits und Putins endgültigem Lieferstopp am 16. November 2024, zeigt sich ein interessantes Phänomen. Wie merkur.de aufdeckte, gelangt russisches Gas anscheinend weiterhin durch Umwege nach Österreich. Die OMV hatte bis zu ihrem Stopp täglich etwa 17 Millionen Kubikmeter Gas bezogen. Dieses Gas wird nun anscheinend von anderen Käufern und Zwischenhändlern aufgekauft und in Europa weiterveräußert. Die Slowakei steht hierbei im Verdacht, als Mittelsmann aufzutreten, da deren Nachfragen nach russischem Gas weiterhin bestehen, während Gaspreise aus russischen Quellen nach wie vor günstiger sind als Alternativen aus anderen Anbietern.
Besonders brisant ist die Tatsache, dass die aufsteigenden Lieferungen aus der Slowakei nach Tschechien seit Oktober 2024 sprunghaft angestiegen sind. Das lässt darauf schließen, dass möglicherweise weiterhin russisches Erdgas über Umwege in die EU geliefert wird. In einer Zeit, in der die EU sich intensiv mit dem Ausstieg aus russischen Energielieferungen auseinandersetzt, bleiben derlei Entwicklungen nicht ohne Auswirkungen auf die geopolitische Lage in Europa und stellen eine Herausforderung für die Gasversorgungssicherheit dar.