
Österreich hat am vergangenen Samstag einen entscheidenden Schritt unternommen: Im Rahmen einer Rückholaktion wurden zwei ehemalige IS-Anhängerinnen samt ihrer Kinder aus Syrien nach Wien gebracht. Evelyn T., 26 Jahre alt, und die 27-jährige Maria G. kehrten mit ihren jeweils minderjährigen Söhnen ins Heimatland zurück. Diese Maßnahme erfolgte durch das Außenministerium, welches nun auch die Kosten der Rückholung den Frauen in Rechnung stellen wird, wie aus aktuellen Berichten von orf.at hervorgeht.
Die Rückkehr von Evelyn T. und ihrem am 2017 geborenen Sohn, der im Internierungslager Camp Roj in Syrien gefangen war, war von großer Brisanz. Evelyn T. befand sich dort seit 2017 und wurde am Flughafen Wien-Schwechat festgenommen, da gegen sie eine Festnahmeanordnung vorlag. Ihre Anwältin Anna Mair erklärte, dass sie sich dem laufenden Verfahren stellen werde, das wegen ihrer Verbindungen zum IS angestrengt wurde. Ihr Sohn wurde sofort der Wiener Kinder- und Jugendhilfe übergeben. Maria G. hingegen durfte aufgrund der Aufhebung einer Festnahmeanordnung nach Salzburg zu ihren Eltern weiterreisen, nachdem sie und ihre zwei Söhne ebenfalls zurückgeholt wurden. Diese Rückholung fand unter großen Sicherheitsrisiken statt, da die Lage in Syrien als volatil gilt, wie kurier.at berichtet.
Die Zukunft der Rückkehrerinnen
Beide Frauen verbinden ihre Rückkehr nach Österreich mit einer ungewissen Zukunft. Während die Staatsanwaltschaft in Wien gegen Evelyn T. ermittelt, bleibt abzuwarten, wie die Justiz mit dem Fall von Maria G. verfahren wird. Maria G. war 2015 mit 17 Jahren nach Syrien gegangen und hatte dort zwei Söhne zur Welt gebracht. Nach ihrer Gefangennahme wurde sie im Camp Roj festgehalten. Die Rückholaktion war von der Justiz angeordnet worden, nachdem es seit 2019 vom Außenministerium ein Angebot zur Rückholungen von Marias Söhnen gab, das von ihr jedoch immer abgelehnt wurde.
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